Andrew Shovlin: «Traktion war ein Schwachpunkt»
Andrew Shovlin: «Auch mit weniger Luftwiderstand glaube ich nicht, dass wir das Tempo von Ferrari hätten mitgehen können»
Für Mercedes-Star Lewis Hamilton verlief der 13. WM-Lauf auf dem anspruchsvollen Circuit de Spa-Francorchamps nicht ganz nach Wunsch. Der vierfache Champion durfte zwar vom ersten Startplatz losfahren, nach 44 Rennrunden musste er sich aber mit dem zweiten Rang begnügen, weil er von seinem Ferrari-Titelrivalen bereits in der ersten Runde überholt worden war.
Hamilton hoffte in der Folge auf eine weitere Chance, die sich nach der Safety-Car-Phase auch ergab. Doch der deutsche Spitzenreiter passte auf, machte alles richtig und stürmte im richtigen Augenblick davon. Damit war die Siegchance von WM-Leader Hamilton dahin, denn in der Folge kontrollierte Vettel das Rennen bis ins Ziel. Der Silberpfeil-Pilot versuchte in der Folge vergeblich, Druck auf den Heppenheimer auszuüben. So kam es, dass der 67-fache GP-Sieger sein Tempo nach seinem Boxenstopp in der 21. Runde etwas verringerte.
Aus gutem Grund, wie Chefingenieur Andrew Shovlin bestätigt: «Wir haben den Motor untergedreht, als es sicher schien, dass Vettel das Rennen in der Tasche hat. Lewis trifft solche Entscheidungen oft selbst, wenn er merkt, dass er nicht mehr angreifen kann. Er will dadurch sicherstellen, dass der Motor für die nächsten Rennen frisch bleibt. Es ist ziemlich üblich, dass die Leute während eines Rennens die Motoren-Power derart einsetzen.»
Der Ingenieur gesteht: «Wir werden uns die Traktionsprobleme, die wir in Spa hatten, genauer anschauen müssen. Dort war das sicherlich ein Schwachpunkt. «Das werden wir uns anschauen müssen. In Spa war das auf jeden Fall ein Schwachpunkt. Wir haben das auch an anderen Stellen gesehen, an denen wir deswegen Zeit verloren haben. Das ist normalerweise aber kein Bereich, in dem wir auf Ferrari verlieren. Wir werden das vor dem Rennen in Monza also unter die Lupe nehmen, denn das ist eine weitere Strecke mit wenig Traktion.»
Mit Blick auf die Aerodynamik erklärt der Brite: «Wir haben den Flügel im Verlauf des Wochenendes flacher gestellt. Wir haben damit herumgespielt, das ist so üblich in Spa. Du suchst einen Bereich, der gut und konstant aussieht und mit dem die Fahrer zufrieden sind. Mit unserem Kompromiss waren wir letztlich ziemlich glücklich. Im Qualifying wäre es gut gewesen, man konnte ja sehen, dass wir im Nassen sehr stark waren. Im Rennen waren wir aber nicht schnell genug. Auch mit weniger Luftwiderstand glaube ich nicht, dass wir das Tempo von Ferrari hätten mitgehen können.»