Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Felipe Massa legt sich mit der IndyCar-Serie an

Von Andreas Reiners
Felipe Massa

Felipe Massa

Das ist sehr schnell eskaliert. Der frühere Formel-1-Star Felipe Massa hat sich mit der IndyCar-Serie angelegt und ordentlich Gegenwind bekommen.

Auslöser seines Statements waren der Horrorcrash von Robert Wickens und der Unfall beim Belgien-GP am vergangenen Sonntag, als Fernando Alonso über den Sauber von Charles Leclerc flog.

Es gibt diverse Bilder des Unfalls, die zeigen, dass der umstrittene Schutzbügel dem Monegassen einen Bärendienst erwiesen hat. Fakt ist: Halo hat in diesem Fall ohne Frage Schlimmeres verhindert.

Massa verglich beide Serien: «Wenn man die Unfälle in der Formel 1 und in der IndyCar-Serie sieht: Wir können sagen, dass die Formel 1 immer versucht die Sichreheit zu verbessern mit Halo, Streckenänderungen, dem Virtual Safety Car. IndyCar macht da nicht so viel...»

Dann kam er auf den Wickens-Crash, bei dem sich der Kanadier schwer verletzte. Er wurde unter anderem an der Wirbelsäule operiert. Bei dem Crash wurde auch das Rückenmark verletzt, das Ausmaß der Verletzung ist aber im Moment immer noch unklar. Ryan Hunter-Reay und Wickens waren beim Rennen auf dem Pocono Raceway in Turn 2 kollidiert. Die Räder der beiden Autos hatten sich verhakt, wobei der Bolide von Wickens dabei abhob und in den Fangzaun schoss.

Massa: «Es ist unglaublich, dass die Mauern bei einem Kurs wie Pocono mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 360 km/h so tief sind, und dem Fangzaun, das ist so so gefährlich. Sorry, aber sie müssen sich um die Sicherheit der Fahrer kümmern.»

Es war zu erwarten, dass sich die IndyCar-Fahrer wehren würden. Das taten sie dann auch. «IndyCar forscht sehr viel zum Thema Sicherheit. Sie wollen, dass es zu 100 Prozent funktioniert, bevor es eingeführt wird», twitterte Michael Andretti. Alexander Rossi, wie Massa ein früherer Formel-1-Fahrer, meint: «Ein typischer Fall von ausgesprochen ohne nachzudenken...»

Graham Rahal wies Massa darauf hin, dass Scott Dixon in diesem Jahr bereits den Aeroscreen getestet habe. Wann er eingeführt wird, ist offen. Den Halo ist aufgrund der nicht zumutbaren Sichteinschränkungen in den Ovals kein Thema.

Rahal keilte zurück: «Es ist ein bisschen einfacher, Dinge zu machen, wenn dein Budget bei mehreren hundert Millionen Dollar liegt und man neue Chassis jährlich werksintern anfertigen kann. IndyCar arbeitet hart, und der Aeroscreen wird nicht nur gut funktionieren, sondern auch ästhetisch zufriedenstellen.»

Rahal verwies zudem auf IndyCar-Arzt Terry Trammell, der wie andere Indy-Ärzte auch einen großen Einfluss auf die Formel 1 gehabt habe: «Viele von ihnen, die sich verletzen, kommen immer noch in die USA, um ihn zu sehen. IndyCar hat wahnsinnig viel für die Sicherheit im internationalen Motorsport getan.»

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