Toto Wolff und das Erfolgsgeheimnis der Silberpfeile
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff
Toto Wolff durfte sich in Monza nicht nur über den Sieg seines Schützlings Lewis Hamilton im Ferrari-Heimatland Italien freuen. Der Mercedes-Motorsportdirektor durfte mit seiner Mannschaft auch die meisten WM-Punkte mit nach Hause nehmen. Dennoch bleibt er vorsichtig, wenn es um die verbleibenden sieben Rennen der Saison 2018 geht. «Ferrari hat besonders seit dem Grand Prix von Österreich einigen Boden auf uns gut gemacht», warnt er im Interview mit dem Kollegen der «Welt».
«Dann waren sie bärenstark in Silverstone, Budapest, Spa und auch in Monza», zählt der Österreicher auf. «Also gerade in den letzten vier Rennen haben sie, wenn man sie mit unserem Leistungsniveau vergleicht, grosse Fortschritte erzielt», weiss er. Aber auch die Silbernen brauchen sich nicht zu verstecken, einige GP-Experten im Fahrerlager bezeichnen die Mercedes-Stallgefährten Hamilton und Valtteri Bottas als das beste Fahrerduo im Feld – ein wichtiger Faktor in der Erfolgsformel der Silberpfeile.
Wolff sagt dazu: «Es geht in einem Team darum, schnelle Fahrer zu haben, die eine gute Rennintelligenz besitzen. Fahrer, die wissen, dass sie, wenn sie gemeinsam arbeiten, nicht nur sich selbst, sondern auch das Team vorwärtsbringen können, die auf und abseits der Strecke gut miteinander umgehen. Das alles ist wichtig, weil die Stimmung der Fahrer sich auf das ganze Team überträgt.» Und er betont: «für mich ist Lewis der beste Formel 1-Fahrer der letzten Jahre.»
Lobende Worte hat der 46-Jährige aber auch für die Konkurrenz. Die jüngste Kritik an Ferrari-Star Sebastian Vettel bezeichnet er als «nicht ganz gerecht». Und er stellt mit Blick auf den vierfachen Champion aus Deutschland klar: «Er hat den Ehrgeiz, wenn möglich immer zu gewinnen, und bringt die dafür notwendige Aggressivität mit. Dafür braucht man grossen Mut. Dass das manchmal zu Kollisionen führt, ist ein Teil seiner Art und Weise, ein Formel 1 Auto zu fahren. Immerhin ist er damit viermal Weltmeister geworden. Das muss man anerkennen, sogar wenn man, wie ich, mit Lewis zusammenarbeitet.»