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Wolff: Eine Hand am Pokal ist Mercedes nicht genug

Von Andreas Reiners
Toto Wolff und Lewis Hamilton

Toto Wolff und Lewis Hamilton

Nach dem souveränen Doppelsieg beim Japan-GP nutzte Mercedes die im Grunde schlimmste Floskel, die es gibt. Man schaut weiter von Rennen zu Rennen, hieß es bei den Silberpfeilen.

Satte 69 Punkte Vorsprung hat Lewis Hamilton nach seinem neunten Saisonsieg. 100 Zähler kann man in den ausstehenden vier Rennen noch holen. Bedeutet: Es muss schon unfassbar viel schieflaufen, damit das noch schiefläuft.

Trotzdem sagt Hamilton nach dem 71. Sieg seiner Karriere und in Reichweite seinesn fünften WM-Titels: «Ich nehme es Schritt für Schritt. Man hat ein gutes Wochenende, weiß aber nicht, wie es beim nächsten Rennen laufen wird.» Das ist nicht falsch, allerdings hat der Brite seit Monaten gute Wochenenden, bei Ferrari läuft es mit Pleiten, Pech und Pannen genau andersherum.

Für Hamilton war es der sechste Sieg in den vergangenen sieben Rennen. Zum Vergleich: Titelkonkurrent Sebastian Vettel holte im gleichen Zeitraum nur einen Sieg in Spa. Seitdem gibt Ferrari auch der Konkurrenz Rätsel auf. Hatte man im Sommer noch das beste Auto, ist nun der Silberpfeil wieder eindeutig der dominante Bolide.

«Ich habe nicht erwartet, dass sie so abfallen würden. Ich habe da keine Antwort für. Das ist aber auch nichts, worauf ich sonderlich schaue», sagte Hamilton.

Mercedes schaut stattdessen nur auf sich. Auch wenn die Rechnung einfach ist. Gewinnt Hamilton am 21. Oktober auch in Austin und sein Teamkollege Valtteri Bottas wird Zweiter, ist das Ding durch. Acht Punkte mehr als Vettel muss Hamilton holen, um den Titel drei Rennen vor Saisonende einzutüten.

Die berühmte Hand am Pokal, von der Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nichts hören will. «Wichtig ist, konzentriert zu bleiben. Ich glaube nämlich nicht daran, dass man eine Hand am Pokal haben kann. Entweder hat man den Pokal oder man hat ihn nicht. Und wir haben ihn nicht, weder in der Fahrer- noch in der Konstrukteurswertung», sagte der Österreicher. Und betonte nochmal das Motto: «Wir nehmen die Dinge Rennwochenende für Rennwochenende. Das hat bisher gut funktioniert.»

Schließlich kann alles passieren. Auch wenn alles wirklich eine Menge sein muss, damit es noch schiefgeht. Schließlich müsste Ferrari ja auch erst einmal Fehler oder Ausfälle nutzen.

Wolff: «Ein Ausfall und ein weiteres schlechtes Ergebnis können dich richtig viele Punkte kosten. Das ist nicht wahrscheinlich, ja, aber ich will mir gar nicht ausmalen, was alles eintreten könnte. Das schafft nur schlechtes Karma. Also lasst es uns einfach tun. Lasst uns nach Austin fahren und dort ein gutes Rennwochenende hinlegen und hoffentlich den Titel eintüten.»


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