Lewis Hamilton: 3 Geheimnisse des Mercedes-Superstars
Lewis Hamilton
Lewis Hamilton kann auch Sebastian Vettel noch schocken. Selbst nach all den gemeinsamen Jahren in der Formel 1. In Singapur war das, als der Brite im Qualifying plötzlich eine magische Runde in den Asphalt knallte.
Damit sichert man sich nicht nur Bestzeit und Pole Position, sondern zermürbt auch den Gegner. Seit Singapur läuft bei Ferrari nicht mehr viel zusammen. Diese Traumrunde war sicherlich ein Faktor von vielen.
Auch wenn Hamilton den Kollegen der Bild am Sonntag erklärte, dass die Runde nicht einmal perfekt gewesen sei: «Bei der gab es noch Spielraum. Denn wenn man keinen Spielraum mehr hat, ist die Gefahr am größten, dass man es versaut. Dann riskiert man das kleine bisschen zu viel.»
Die perfekte Runde sei wie ein Puzzle, das man über das gesamte Wochenende aus vielen kleinen Teilen zusammensetze, sagte Hamilton: «Einmal fährt man diese Kurve perfekt, dann im zweiten Training vielleicht eine andere. Daraus setzt man nach und nach die Bausteine zusammen, um im Qualifying alles abzuliefern. Und noch ein bisschen mehr.»
Die Kunst dabei sei, genau wissen, ob man das kleine bisschen mehr Risiko eingehen könne, oder ob man dann in der Mauer lande, so der Brite: «In Suzuka lasse ich mir etwas mehr Spielraum als üblich. Denn der Zeitgewinn, den ich am absoluten Limit heraushole, steht in keinem Verhältnis zum Risiko, das ich dafür eingehe. Da landet man hier zu schnell im Kiesbett.»
Die Vorgehensweise: «Wenn die Qualifikation am Samstag beginnt, sollte man im Bereich von 99 Prozent sein. Und dann mit jeder Runde etwa 0,2 Prozent mehr Geschwindigkeit bis man im Q3 am absoluten Limit ist.»
Ein weiteres Geheimnis: Hamilton pfeift auf die Tradition des Track Walk. «Zeitverschwendung», sagt er: «Das ist eine völlig veraltete Methode. Jeder, der neu in die Formel 1 kommt, denkt, er muss das auch machen. Für so was habe ich an meinen Renn-Wochenenden keine Zeit. Ich gucke mir alles auf meiner ersten Runde im Training an und das reicht.» Hamilton scherzt: «Deswegen habe ich mehr Energie, wenn es drauf ankommt. Weil ich nicht stundenlang um die Strecke renne vorher.»
Kleine Überraschung: Er mag der seit Jahren schnellste Formel-1-Fahrer sein. Privat am Steuer saß er zuletzt im Mai (!). «Wenn ich in Monaco dann mal selbst fahre, dann meistens mit meinem Motorrad. Ich weiß, es klingt komisch. Mein Beruf ist Rennfahrer, aber ich bin gar nicht so heiß drauf, im Alltag zu fahren. Das ist verrückt. Ich liebe es zwar, auf meinem Motorrad zu sitzen. Und ich liebe auch weiter den Klang der Motoren. Aber in meiner Freizeit habe ich mittlerweile anderes zu tun als zu fahren.»