Fahrer schimpfen über die Reifen: Was sagt Pirelli?
Mario Isola von Pirelli
Red Bull Racing, Max Verstappen und Daniel Ricciardo haben an diesem Freitag in Mexiko klargemacht, wer Herr im Autódromo Hermanos Rodríguez ist. Der Niederländer und der Australier fuhren die schnellsten Runden, und an ihren Autos benahmen sich die Pirelli-Reifen wesentlich manierlicher als an allen anderen Boliden. Alle Fahrer sind am Schimpfen über die Reifen, welche Pirelli nach Mexiko gebracht hat: Die hyperweichen Walzen halten teilweise nicht mal eine schnelle Runde, im Dauerlauf brechen sie dramatisch ein. Die Reifen körnen, sie überhitzen, sie werfen Blasen. Die Autos rutschen zu stark, was die Probleme mit den herrlich fetten Walzen potenziert.
Pirelli-Rennchef Mario Isola bleibt die Ruhe in Person: «Wir haben ein ähnliches Bild erhalten wir vor einem Jahr hier in Mexiko. Die Reifen haben stark abgebaut. Aber die Leute dürfen nicht vergessen: Die Vorgabe für 2018 bestand darin, mit weicheren Mischungen aufzutauchen. Um genau zu sein, ist der hyperweise Reifen um zwei Stufen weicher als die weichste Mischung, die wir 2017 im Gepäck hatten.»
«Wenn diese Tendenz anhält, dann hat das direkte Auswirkungen auf die Rennstrategien der Teams. Einige Rennställe werden erwägen, das Auto so abzustimmen, dass es vielleicht auf eine schnelle Runde in der Quali nicht so flott ist, dafür aber im Grand Prix bessere, konstantere Rundenzeiten erlaubt. Bislang ist das Bild noch nicht klar, die Teams werden weitere Erfahrungen aus dem dritten freien Training brauchen.»
Doch auch diese Erfahrungen könnten trügerisch sein, denn Isola weiss: «Spätestens am Samstagnachmittag soll es regnen, bis in die Nacht hinein. Die Piste wird gewaschen. Und dann stehen die Teams wieder vor der gleichen Aufgabe wie am ersten Trainingstag, weil weniger Gummi auf der Bahn liegt.»