Lewis Hamilton wehrt sich: «Kein geschenkter Titel»
Lewis Hamilton
Nachdem der Titelkampf in diesem Jahr in der ersten Saisonhälfte noch viel Spannung bot, weil sich Mercedes-Ass Lewis Hamilton und Ferrari-Zugpferd Sebastian Vettel beim Siegen abwechselten, gestaltete sich der zweite Teil seit der Sommerpause sehr einseitig: In den sechs Formel-1-Kräftemessen, die seither ausgetragen wurden, fuhr Hamilton vier Siege, einen zweiten und einen dritten Platz ein.
Der Mercedes-Star führt die WM mittlerweile mit einem komfortablen Vorsprung von 70 Punkten auf seinen ärgsten Rivalen Sebastian Vettel an, und das hat er auch dem Ferrari-Star und dessen Mannschaft aus Maranello zu verdanken. Denn die Roten leisteten sich im Spitzenkampf gegen den Dauersieger der letzten Jahre zu viele Fehler – und spielten dem Gegner damit in die Hände. Damit handelte er sich nicht nur von den italienischen Medien viel Kritik ein.
Auch die Experten im Fahrerlager bemängelten die Fehlerquote des vierfachen Champions. So erklärte etwa Hamiltons früherer Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg im «Beyond the Grid»-Podcast auf der offiziellen Formel-1-Website: «Es geht um Konstanz. Und Vettel hat das Gegenteil gezeigt. Er war in den letzten Monaten nicht auf Kurs, und sein Team auch nicht. Seit dem Ende der Sommerpause verläuft der Spitzenkampf unglaublich einseitig ab.»
«Zeitweise sah es aus, als würde Vettel den Titel holen, doch dann entwickelte sich alles in eine ganz andere Richtung. Und das ist das Ergebnis von zu vielen Fehlern, und so wird man Lewis niemals schlagen können, denn er macht keine Fehler», ist sich Rosberg sicher.
Doch der Silberpfeil-Star, der kurz vor der Eroberung seines fünften WM-Titels steht, widerspricht ihm. «Ich höre viele sagen, dass wir den Titel geschenkt bekommen haben, aber damit redet man die Arbeit, die das Team und ich geleistet haben, klein», erklärt Hamilton in Mexiko.
«Das Ziel lautet auch in diesem Jahr, den Titel zu gewinnen», stellt der WM-Leader klar, und erinnert sich: «Als ich meinen ersten Titel geholt habe, warnte ein ehemaliger Champion, dass es schwieriger werden würde, den Zweiten zu erringen. Und so war es auch, mit jedem Titel wurde es härter – obwohl du dich natürlich im Verlauf der Zeit verbesserst.»