David Coulthard: «Vettel bei Ferrari nicht glücklich»
David Coulthard mit Sebastian Vettel 2018 in Hockenheim
Die WM-Entscheidung ist von Austin auf Mexiko vertagt worden. Lewis Hamilton wurde in Texas nur Dritter, Ferrari-Star Sebastian Vettel Vierter, nach einer Kollision mit Daniel Ricciardo in der ersten Runde. Seb griente nach dem Grossen Preis der USA: «Langsam stinkt’s mir, wenn ich immer Aufholjagden machen muss.»
«Das war für mich unnötig aufregend. Wenn der Wurm drin ist, dann ist er drin – das war jetzt das dritte Mal, dass ich der Fahrer bin, der sich nach einer Kollision wegdreht, nach einer Kollision, bei der die beiden Piloten Seite an Seite liegen. Ich hatte Ricciardo schon gepackt, dann aber rutschte ich geradeaus, auf einmal lag Daniel wieder neben mir, ich wollte noch eine engere Linie fahren, aber das ging nicht, die Berührung war unvermeidlich. Er hat mich wohl nicht gesehen.»
«Ja, ich bin auch auf mich selber sauer, die ganze Aktion war nicht nötig. Ich habe noch nicht mit Daniel sprechen können, aber mir wurde zugetragen, dass er mich nicht gesehen hane. Das passt alles zu den Vorkommnissen der letzten Rennen. Mein Fazit: Wir hätten in Texas mehr aus den Schwächen der Mercedes machen müssen.»
David Coulthard beobachtet Sebastian Vettel. Der 13fache GP-Sieger arbeitet heute für den englischen Channel 4 und hält dort fest – die Fehlerquote des deutschen Stars ist einfach zu hoch: «Seb ist ein vierfacher Formel-1-Weltmeister. Aber er hat in zwei Kurven zwei Fehler gemacht.»
«Seb hat gesagt, er habe langsam die Nase voll. In solchen Momenten suchst du instintiv eine Umgebung, in welcher du dich wohlfühlst, ich nenne das die Schmusedecke. Ich sehe Vettel auffällig oft bei seinen früheren Kollegen von Red Bull Racing, häufiger jedenfalls als in den letzten Jahren seit er für Ferrari fährt. Für mich sieht es nicht nur so aus, als habe er die Nase voll von Aufholjagden. Für mich wirkt Vettel bei Ferrari einfach nicht so glücklich wie zuvor bei Red Bull Racing.»