Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Lewis Hamilton: «Gegen Vettel wäre ich aggressiver»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

​Alle gingen davon aus, dass Lewis Hamilton schon in Texas seinen fünften Titel sicherstellen würde. Das ist nicht passiert. Der Mercedes-Star glaubt: «Wir machen uns manchmal selber das Leben schwer.»

Als Lewis Hamilton zum Schluss des USA-GP von Austin versuchte, sich auf Kimi Räikkönen zu werfen – wie sehr spielte da die eingebaute Handbremse eine Rolle? Hatte der Engländer nicht im Hinterkopf, dass es für ihn selber um den Titel geht, dass gleichzeitig Kimi aber auf alles pfeifen kann? Lewis meint: «Ich habe versucht, das Rennen zu gewinnen. Aber es stimmt schon, Räikkönen und Verstappen sind nicht in die WM-Entscheidung eingebunden, ich musste ganz vorsichtig sein. Den Titel holst du nicht, wenn du blöde Fehler machst. Als es am Start gegen Kimi ging oder später gegen Max, da stellte ich sicher – die beiden haben viel Raum. Ich wollte sicherstellen, dass ich mir nicht einen kaputten Frontflügel einhandle. Wenn es gegen Seb gegangen wäre, wäre ich viel aggressiver gefahren. In diesem Rennen ging es darum, vor Vettel ins Ziel zu kommen, das habe ich geschafft.»

Das heisst aber noch lange nicht, dass Hamilton zufrieden ist, denn der WM-Leader sagt auch: «Wir machen uns manchmal selber das Leben schwer.» Der Engländer bezieht sich auf den Fakt: Er ist von der Pole-Position losgefahren, aber nur Dritter geworden. Da kann niemand behaupten, dass Mercedes-Benz strategisch alles richtiggemacht hat.

Hamilton: «Als wir schon in der 11. Runde einen Reifenwechsel machten, da wusste ich, dass wir eine Zweistoppstrategie verfolgen. Aber das machte es für uns ganz schwierig. Ich musste Kimi jagen, dabei waren meine Reifen am Ende, als ich ihn eingeholt hatte, dann war es an ihm, frische Pirelli zu holen. Auf den neuen Reifen holte er schnell auf, ich machte meinen Stopp und musste erneut zwölf Sekunden gutmachen. Mir ist nicht ganz klar, wieso wir so vorgegangen sind.»

«Das Ganze hat schon im zweiten Quali-Teil begonnen. Wir hätten auf diesem Reifen nie ins Rennen gehen dürfen, es war die falsche Entscheidung.» Der einzige Spitzenfahrer, der nicht mit superweichen Reifen ins Rennen ging, war Kimi Räikkönen. Der profitierte nach dem Start von mehr Grip mit den ultraweichen Pirelli und schmierte sich Hamilton gleich mal aufs Brot.

«Mir war klar, dass er wohl besser vom Fleck kommen würde als ich. Dann konnte ich nicht mithalten, weil er den schnelleren Reifen und obendrein freie Fahrt hatte. Das muss uns eine Lehre sein.»

«Das war nicht eben unser stärkstes Wochenende. Ich will nicht undankbar sein. Wir waren soso-lala, und doch bin ich Dritter geworden und vor Vettel ins Ziel gekommen. Aber es ist klar, dass wir als Team nicht die übliche Stärke gezeigt haben. Vettel konnte sich Bottas noch kaufen, und ich bin nicht an Kimi und Max vorbeigekommen.»

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