Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Lewis Hamilton: «Ich fahre anderes Rennen als Vettel»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton ist gut drauf, auch wenn viel auf dem Spiel steht

Lewis Hamilton ist gut drauf, auch wenn viel auf dem Spiel steht

​WM-Leader Lewis Hamilton schlägt zum zweiten Matchball gegen Sebastian Vettel auf: In Mexiko will der Engländer nachholen, was er in Texas verpasst hat – seinen fünften WM-Titel sicherstellen.

Lewis Hamilton alter und neuer Weltmeister in seinen geliebten USA, das hätte prima gepasst. Aber es kam nicht dazu: Mercedes schwächelte in Austin, Ferrari sagte mit Kimi Räikkönen «grazie», und die WM-Entscheidung wurde nach Mexiko-Stadt verschoben. Hier will der Engländer nachholen, was er in Texas verpasst hat: als dritter Fahrer nach Juan Manuel Fangio und Michael Schumacher zum fünften Mal Weltmeister werden.

Im Fahrerlager des Autódromo Hermanos Rodríguez sagt Hamilton: «Ich fühle mich sehr privilegiert, zum fünften Mal Weltmeister werden zu können. Mein Weg hierher war faszinierend, aber mir ist auch klar – die Karriere hätte ganz anders verlaufen können. Es dauerte nach meinem ersten Titel eine ganze Weile, bis ich wieder Weltmeister werden durfte. Aber ich könnte heute auch leicht mit nur diesem einen Titel dastehen. Ich werde nie vergessen, was Mercedes für mich getan hat. Ich glaube gleichzeitig auch, dass ich diesem Sport noch viel geben kann.»

Auf Sebastian Vettel angesprochen, meint Lewis: «Wir fahren ein anderes Rennen. Er fährt, um Grands Prix zu gewinnen, ich fahre, um den Titel sicherzustellen. Das war schon in Texas so. Wenn wir direkt um den Titel kämpen würden, wäre das anders. Ich fuhr in Austin vorsichtig. Ich wollte kurz nach dem Start gegen Kimi Räikkönen nicht riskieren, dass ich mit einem aufgeschlitzen Reifen um den Kurs humpeln muss. Die Punkte für letztlich den dritten Rang waren wichtiger.»

«Ich bin auch hier, um für Mercedes den Titel sicherzustellen. Mir ist klar, dass dies in aller Wahrscheinlichkeit passieren wird. Das Rennwochenende hätte eine ganz andere Intensität, würden Sebastian und ich noch immer Kopf an Kopf liegen. Vielleicht bin ich aus diesem Grund gleichmütig. Aber es hat sicher auch damit zu tun, dass ich mehr Erfahrung habe als früher.»

Auf dem Papier sieht das alles einfach aus für Lewis Hamilton: Er braucht aus den letzten drei WM-Läufen des Jahres lediglich einen siebten Platz, dann ist er Weltmeister. Aber der 71fache GP-Sieger sagt: «Als Fan vor dem Fernseher wäre es mir lieber gewesen, Seb und ich hätten uns bis Abu Dhabi gebalgt. Wenn du dich jedoch im Pulverdampf eines solch intensiven Zweikampfs befindest, dann willst du nur noch eines – den Titel endlich sicherstellen. Der Druck ist in diesem Jahr enorm gewesen, je eher ich den WM-Titel in der Tasche habe, desto mehr kann ich die letzten Rennen geniessen.»

Hamilton wirkt entspannt, aber er weigert sich, das Sicherstellen des Titels als Bagatelle dargestellt zu sehen. «Es kann noch immer jede Menge schieflaufen. Sehr viele Menschen verlassen sich auf mich, und ich will auch mithelfen, dass wir den Markentitel einfahren.»

«Ferrari war in Texas wirklich stark, also gehe ich davon aus, dass dies an diesem Wochenende in Mexiko ebenso sein wird. Keiner darf darüber hinaus vergessen, dass wir vor einem Jahr nur dritte Kraft waren, hinter Ferrari und auch hinter Red Bull Racing. RBR hat ein grandioses Auto, die werden hier ohne jeden Zweifel sehr konkurrenzfähig sein. Das wird ein grandioser Dreikampf, und darauf freue ich mich.»

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