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Die Formel 1 der Zukunft: Kamera statt Rückspiegel

Von Adam Cooper
​Was im Serienfahrzeug längst ein alter Hut ist, konnte auch im GP-Sport Einzug halten – rückwärts gerichtete Kameras könnten die grossen Probleme der Fahrer lösen, in ihren Rückspiegeln etwas zu sehen.

«Ich habe ihn nicht gesehen», kommt nach der Kollision zweier Formel-1-Fahrer so unvermeidlich wie der nächste Mercedes-Sieg. Seit Jahren monieren die Fahrer, dass sie in den Rückspiegeln zu wenig erkennen können. Die Spiegel sind zu klein, sie vibrieren, da ist mehr als ein verwackelter roter Punkt kaum auszumachen, wenn ein Ferrari der Verfolger ist. Das Problem ist Anfang 2017 gravierender geworden: mit Einführung der breiteren Reifen.

Nach der Kollision zwischen Haas-Fahrer Kevin Magnussen und Sauber-Pilot Charles Leclerc in Suzuka haben die Piloten bei der Fahrerbesprechung mit Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting das Thema Rückspiegel erneut thematisiert. Sie fordern, dass die FIA der Frage nachgeht: Könnte man die Rückspiegel nicht durch rückwärts gerichtete Kameras ersetzen? So wie das in Serienautos seit Jahren gang und gäbe ist?

Die Fahrer rannten mit der Idee in eine offene Tür, denn die Formel-1-Regelhüter haben sich das bereits angeschaut – und drei Hürden erkannt. Erstens die Helligkeit eines Schirms gemessen an den unterschiedlichen Wetter- und Lichtverhältnissen; zweitens die Frage, wohin der Schirm soll, ins Cockpit oder an die heutige Position der Spiegel; drittens die Problematik, ob des für den Fahrer ein Problem ist, auf perspektivlose Schirme und dann wieder auf die Bahn zu blicken.

Renault-Fahrer Carlos Sainz: «Ich mache Kevin keine Vorwürfe, ich habe mich im Zweikampf wegen der Spiegel auch schon verschätzt. Aber ich finde die heutigen Spiegel sind nicht Formel-1-zeitgemäss. Ich sehe keinen Grund, wieso wir nicht Kameras haben könnten.»

Der Ansicht ist auch Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas: «Es gibt schon heute im Motorsport Touren- und Sportwagen mit Rückwärtskameras, warum also nicht auch in der Formel 1? Die Technik ist ausgereift, und sollte nicht die Formel 1 die Spitze der Technik darstellen? Ich glaube, das ist machbar, und ich fände es gut, wenn wir das bei uns auch hätten.»

Wie das gehen kann, zeigte Nissan mit dem Modell Zeod 2014 in Le Mans. Sehen Sie sich dazu diesen Film an:

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