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Lewis Hamilton: Der Schlüssel zum fünften WM-Titel

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton und Martin Brundle

Lewis Hamilton und Martin Brundle

​Es war nicht die grosse WM-Gala von Lewis Hamilton in Mexiko. Aber das schmälert seine Leistung in der Saison 2018 nicht im Geringsten. Sky-GP-Experte Martin Brundle würdigt seinen Landsmann.

Zu gerne hätte Lewis Hamilton seinen fünften Titel standesgemäss eingefahren – mit einem Sieg beim Grossen Preis von Mexiko. Aber Mercedes hat gemessen an den eigenen Erfolgn in diesem Jahr in Mittelamerika unterdurchschnittlich abgeschlossen, was den Sky-GP-Experten Martin Brundle nicht stört. Der Sportwagenweltmeister des Jahres 1988 würdigt seinen englischen Landsmann.

«Nach dem fünfen WM-Titel von Lewis Hamilton ist es unvermeidlich, dass wir an Michael Schumachers Bestmarke denken und zum Schluss kommen – es ist für Lewis nicht unmöglich, die sieben Titel des Deutschen zu erreichen. Lewis war in der Saison 2018 locker schneller als Mercedes-Stallgefährte Valtteri Bottas, und er war auch besser als seine Hauptgegner von Ferrari, Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen.»

«Von Anfang bis Mitte der Saison hatte Ferrari das schnellere Auto, und besonders Sebastian Vettel konnte daraus viel machen. Dann hatten wir Rennen, in welchen Red Bull Racing geglänzt hat, ich denke an Monaco oder Mexiko. In Österreich profitierte das Team auch vom Pech von Mercedes, aber der Sieg in China war aufgrund einer genialen Strategie vollauf verdient. Und wenn Ricciardo und Verstappen nicht übereinander gestolpert wären, hätte einer von ihnen in Baku gewinnen müssen.»

«Der Schlüssel zum fünften Titel von Lewis: Er machte weniger Fehler als Vettel. Und wenn denn Ferrari und Red Bull Racing mal das bessere Auto hatten, dann konnte Hamilton den Schaden mit regelmässigen Spitzenplatzierungen in Grenzen halten.»

«Hamilton nützte Fehler von Vettel gnadenlos aus. Seine Fahrt in Hockenheim vom 14. Startplatz zum Sieg in Hockenheim ist das beste Beispiel. Aber Mercedes hat auch Fortschritte gemacht – vor dem Rennen in Singapur erwarteten die meisten Insider, dass Mercedes Mühe haben würde. Aber Hamilton fuhr eine unfassbare Pole-Runde und danach zum Sieg.»

«Vettel stahl Hamilton die Show bei dessen Heim-GP in Silverstone, und Hamilton revanchierte sich in Deutschland, da begann die Saison von Sebastian zu zerfallen.»

«In bislang 19 Rennen der Saison 2018 konnte Hamilton 15 Mal aufs Siegerpodest steigen, neun Rennen hat er gewonnen. Das sagt alles über die Qualitäten von Fahrer und Fahrzeug.»

«In Mexiko wollte Hamilton den Titel standesgemäss sichestellen, aber dabei stand ihm Max Verstappen im Weg. Der Niederländer hatte in der Nacht nach dem Abschlusstraining nur drei Stunden geschlafen, weil er so wütend war über die entgangene Pole-Position. Offenbar ist ein wütender Verstappen ein noch besserer Rennfahrer, denn der Red Bull Racing-Pilot ging in Führung und fuhr einen Sieg ohne Wenn und Aber ein.»

«Für Hamilton ging es nicht um den Sieg, sondern vorrangig um den Titel, also war er gegen Verstappen in der ersten Kurve sehr vorsichtig. Dann tat sich der Brite mit den Reifen schwer. Der Asphalt bietet an sich schon wenig Haftung. In der Nacht auf Sonntag hatte es geregnet, es gab kaum Rahmenrennen, Ergebnis – wenig Gummi auf der Bahn, die Fahrer rutschten zu sehr, die Reifen körnten.»

«Das ist der Grund, wieso Hamilton zum zweiten Mal in Folge in Mexiko seinen Silberpfeil wie ein rohes Ei zum Titel trug. Sein Mexiko-Speed ist nicht weltmeisterlich gewesen, seine Saison schon.»

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