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Ferrari 2019: Neue Aufstellung für Sebastian Vettel

Von Mathias Brunner
​Ferrari-Ingenieur Jock Clear hat zugegeben, dass er sich in der Saison 2019 vorwiegend um Neuzugang Charles Leclerc kümmern wird. So stellt sich Ferrari für Vettel auf, um endlich den WM-Titel zu holen.

Ferrari kommt nicht zur Ruhe. Von einem Machtkampf war die Rede, zwischen Teamchef Maurizio Arrivabene und Technikdirektor Mattia Binotto. Dem in der Schweiz geborenen Binotto wurde unterstellt, mit dem Posten von Arrivabene zu liebäugeln. Es wurde verbreitet, der im Juli 2018 verstorbene Ferrari-Präsident Sergio Marchionne hätte Binotto zum Teamchef machen wollen und Arrivabene im Falle einer WM-Niederlage gefeuert. «Alles Fake News», wischt Arrivabene diese Spekulationen vom Tisch. «Das sind gezielt gestreute Gerüchte im Versuch, Ferrari zu destabilisieren.»

Maurizio Arrivabene ist lange genug im Geschäft, um zu erkennen – Erfolg kommt in der Formel 1 in der Regel nur dann, wenn herausragende Fachkräfte über längere Zeit zusammenarbeiten können. Ferrari baut tatsächlich um, aber nicht so radikal. Die Ferrari-Verantwortlichen wissen: Der 31jährige Vettel ist die Gegenwart, aber der zehn Jahre jüngere Leclerc ist die Zukunft. Daher bekommt der Monegasse intern Hilfe – Vettel-Superhirn Jock Clear hat in Brasilien zugegeben, dass er 2019 «einen starken Einfluss auf Leclerc haben wird», wie er es in Interlagos umrissen hat. «Es steht noch nicht ganz fest, wie das ablaufen wird. Aber egal wie meine Rolle bezeichnet wird, ich werde mich gewiss mehr um Charles kümmern als zuvor um Kimi oder Seb. Ich habe mich vor kurzem längerfristig diesem Team verpflichtet, und insofern werde ich dort eingesetzt, wo ich am dringendsten gebraucht werde. Ich habe viel Erfahrung bei der Arbeit mit jungen Piloten. Ich werde alles daransetzen, dass ein wenig Druck von Charles’ Schultern genommen wird – damit er sich so gut als möglich entfalten kann und wir in den kommenden Jahren ein starkes Ferrari haben.»

Logische Frage: Wenn Clear am Wagen von Leclerc arbeitet, wer übernimmt dann den Posten des Briten? Antwort: Laurent Mekies. Der 41jährige Franzose stiess nach vielen Jahren als Ingenieur bei Minardi und Toro Rosso 2014 zur FIA, als leitender Ingenieur beim Autoverband für Sicherheitsbelange – wie etwa die Entwicklung des Kopfschutzes Halo (Heiligenschein). 2016 wurde er als Nachfolger des Formel-1-Urgesteins Herbie Blash stellvertretender Rennleiter (hinter Charlie Whiting). Viele sahen ihn als Nachfolger von Whiting, aber daraus wird nichts, denn Ferrari angelte sich Mekies. Im September hat er seine Arbeit in Maranello begonnen.

Ferrari wird sich darüber hinaus vielleicht mit einem alten Bekannten verstärken: mit Rob Smedley, der vor kurzem seine Trennung von Williams bestätigt hat und den Posten als Chefingenieur quittiert. Der Engländer arbeitete fünfzehn Jahre lang bei Ferrari, meist an der Seite von Felipe Massa, er besitzt bis heute eine Wohnung in Modena. Smedley selber hat bestätigt, er wolle dem Sport verbunden bleiben. Denkbar ist bei Ferrari ein Posten als Leiter der Entwicklungsabteilung.

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