Esteban Ocon nach Handgemenge: «FIA muss handeln!»
Esteban Ocon
Nach dem Brasilien-GP kochten die Emotionen hoch. Denn Max Verstappen musste sich beim zweitletzten Kräftemessen mit dem zweiten Platz hinter Sieger Lewis Hamilton begnügen, weil er in Führung liegend beim Überrunden mit dem Force India von Esteban Ocon zusammengekracht war. Der Franzose wollte sich auf frischen Reifen zurückrunden, Max knallte die Tür zu und schon krachte es.
Obwohl beim Crash der halbe Unterboden des Niederländers zu Bruch ging, kämpfte er sich bis zum Schluss wieder näher an Hamilton heran – wobei ihm die Wut im Bauch wohl zusätzliche Energie verschaffte. Bereits am Boxenfunk fluchte er wie ein Seemann und drohte: «Besser nicht, dass ich ihm über den Weg laufe, wenn ich den erwische!»
Das tat Verstappen nach der Zieldurchfahrt bei der Waage – und ging da auf den schlaksigen Mercedes-Junior los. Er rempelte ihn gleich drei Mal an und sorgte damit für viele Reaktionen bei den Fans. Ocon, der für den Crash eine 10-Sekunden-Strafe kassierte, hatte für die Reaktion des hitzköpfigen 21-Jährigen natürlich kein Verständnis.
«Ich war auf der ersten Runde nach dem Stopp deutlich schneller als er, und auf der zweiten auch, deshalb fragte ich das Team, ob ich mich zurückrunden darf, und man sagte mir, dass ich das soll. Es gibt auch keine Regel, die das Zurückrunden verbietet. Also zog ich neben ihn, wir fuhren dann war Seite an Seite und ich konnte mich natürlich nicht in Luft auflösen», beschrieb der Force India-Abschiedskandidat die Szene.
Und Ocon beteuerte: «Ich musste den Speed-Vorteil der weichen Reifen nutzen und ich habe das gleiche Manöver zu Rennbeginn auch an Fernando Alonso und vielen anderen Fahrern gewagt und es ging immer gut.»
«Das Schlimme ist aber sein Benehmen nach dem Rennen. Er ging auf mich los, schubste mich rum und wollte mich schlagen. Die FIA sollte ihn davon abhalten, aggressiv und gewalttätig zu sein. Das ist einfach unprofessionell und geht gar nicht», schimpfte der Rennfahrer aus Evreux, der auch gleich erklärte, dass er nicht daran denke, noch einmal das Gespräch mit seinem langjährigen Kontrahenten zu suchen. «Nein, das kenne ich schon seit Jahren nicht anders von ihm, ich habe mich daran gewöhnt, es ist immer dasselbe mit ihm», winkte er auf Nachfrage ab. Kurz darauf traf er allerdings erneut auf den Niederländer, denn die Rennleitung zitierte die beiden Streithähne zu sich.