MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Charles Leclerc: Beharrlichkeit zahlt sich aus

Von Vanessa Georgoulas
Alfa Romeo-Sauber-Rookie Charles Leclerc bewies im Brasilien-Qualifying, dass es sich lohnt, nie aufzugeben. Der Monegasse schaffte es ins Top-10-Stechen – und überraschte sich damit selbst.

Charles Leclerc wird den zweitletzten WM-Lauf in Brasilien zwar hinter seinem Alfa Romeo-Sauber-Teamkollegen Marcus Ericsson in Angriff nehmen müssen. Dennoch erlebte er auf dem Autódromo José Carlos Pace eine positive Überraschung. Denn zum Schluss des zweiten Qualifying-Segments lief der Monegasse als Elftschnellster noch Gefahr, den Q3-Einzug knapp zu verpassen.

Leclerc rückte noch einmal aus, funkte aber angesichts des immer stärker werdenden Regens an die Box, dass es wohl zu spät sei, um noch eine schnelle Runde zu drehen. Sein Team wies ihn daraufhin an, wieder zurückzufahren, doch Leclerc beharrte darauf, einen schnellen Versuch zu wagen – und wurde für seinen Mut mit dem Q3-Einzug belohnt.

Im Top-10-Stechen sicherte sich der 21-Jährige den achten Rang hinter seinem Teamkollegen Marcus Ericsson, der seinerseits als Siebtschnellster sein bisher stärkstes Qualifying-Ergebnis bejubeln durfte. Beide Alfa Romeo-Sauber-Piloten dürfen wegen der Rückversetzung von Daniel Ricciardo noch um eine Startposition nach vorne rücken. Der Red Bull Racing-Pilot kassierte wegen des Einsatzes eines neuen Turboladers, der das erlaubte Kontingent an Motorteilen überschreitet, eine Strafversetzung um fünf Positionen und muss deshalb von Startplatz 11 losfahren.

Leclerc gestand nach dem Abschlusstraining strahlend: «Das war die grösste Überraschungsrunde überhaupt, denn damit habe ich nicht gerechnet. Ehrlich gesagt, wäre ich wohl in der Box geblieben, wenn ich den Grip hätte einschätzen können, denn zu diesem Zeitpunkt bot die Piste an einigen stellen kaum Haftung. Aber ich war unglaublich zufrieden mit meiner Runde und jubelte unter meinem Helm, als ich die Start-Ziel-Linie kreuzte und sah, dass wir es ins Q3 geschafft haben.»

«Ich denke, damit habe ich nicht nur mich selbst und das Team überrascht, sondern auch jeden Zuschauer, der sich das Qualifying zu Gemüte geführt hat. Damit hatte keiner gerechnet. Ich wollte es einfach noch einmal versuchen, denn ich gebe nicht so schnell auf. Und auch wenn ich dachte, dass die Erfolgsaussichten gering waren, wollte ich es noch einmal versuchen», fügte der Rennfahrer aus Monte Carlo strahlend an.

Sein Stallgefährte Ericsson schwärmte seinerseits von einem grossartigen Ergebnis und erklärte: «Wir haben erwartet, dass wir bei der Musik sein würden, aber bei diesem hart umkämpften Mittelfeld weisst du nie, ob du vielleicht schon im Q1 hängenbleibst oder es bis ins Q3 schaffst. Aber wir haben über Nacht noch einige Änderungen am Auto vorgenommen und es fühlte sich auch besser an.»

Und der Schwede, der 2019 für Schmidt Peterson Motorsport in der Indy-Car-Serie antreten wird, erzählte stolz: «Ich konnte mich mit jedem Qualifying-Abschnitt steigern und es fühlt sich einfach grossartig an, dass wir als Team die Autos auf den Positionen 6 und 7 stehen haben. Für mich persönlich ist das auch eine grosse Errungenschaft, die mich unglaublich glücklich macht.»

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