Sebastian Vettel: «Es hätte in die Hose gehen können»
Sebastian Vettel
Im Gegensatz zu Brasilien-Polesetter Lewis Hamilton darf Sebastian Vettel auf den weichen Reifen ins zweitletzte Kräftemessen der Saison starten. Der Deutsche hat damit einen entscheidenden Vorteil, denn ein Start auf der härteren Reifenmischung ist Berechnungen zufolge die bessere Strategie. Allerdings nur, wenn es trocken bleibt, wie der vierfache Weltmeister betont.
«Es kommt darauf an, ob es morgen regnen wird», erklärt der Ferrari-Star. «Wenn es regnet und nass ist, dann war das Ganze für die Katz. Aber wenn es trocken bleibt, haben wir theoretisch einen kleinen Nachteil beim Start und dafür einen Vorteil beim ersten Stint. Aber das hängt auch vom Rennverlauf ab»
Und Vettel schildert: «Aufgrund der Bedingungen war es ein bisschen ein Hin und Her. Wir sind ja auch erst auf den superweichen Reifen raus und haben unsere Meinung dann auf der Outlap noch einmal geändert, weil es hiess, das Wetter sollte sich dann doch noch etwas halten.»
«Als ich dann mit den weichen Reifen auf der Piste war, hatte ich noch zwei Minuten, und dann kam der Regen auch. In dieser Hinsicht haben wir alles richtig gemacht», erzählt der Heppenheimer weiter, räumt aber auch unumwunden ein: «In diesen Bedingungen – wenn der Regen um die Strecke kreist – kann alles passieren. Es hätte auch in die Hose gehen können. Dass es geklappt hat, ist umso besser.»
Und wo liess Vettel auf seiner schnellsten Runde am meisten Zeit liegen? «Das war in der achten Kurve, da habe ich bei meinem letzten Versuch etwas zu spät gebremst. Die Räder blockierten, ich verpasste den Scheitelpunkt ein bisschen und verlor etwas an Schwung. Deshalb liess ich dort ein bisschen Zeit liegen. Dann habe ich in der letzten Kurve noch etwas versucht, das aber nicht klappte. Aber unser Auto war das ganze Qualifying hindurch konkurrenzfähig und wir starten auch auf anderen Reifen. Mal schauen, was das bringen wird.»
Zum Zwischenfall an der Waage, der ihm eine Strafe einbringen könnte – Vettel weigerte sich, den Motor abzustellen und beschädigte die Waage beim Wegfahren auch noch – wollte sich der 31-Jährige nicht äussern. Auch zu den beiden Schrecksekunden von Lewis Hamilton, der beinahe mit Sergey Sirotkin und später auch Kimi Räikkönen zusammenkrachte, konnte er nicht viel sagen.
«Ich habe das ehrlich gesagt nicht wirklich gesehen, nur die kurze Einspielung, wo Sirotkin fast das Auto verloren hätte. Mehr habe ich nicht gesehen. Von Kimi habe ich gar nichts gewusst – er sagt ja generell nicht so viel. Ich will jetzt auch nicht abgedroschen klingen, aber wenn es einen selbst nicht betrifft, dann ist das auch nicht so wichtig», winkte Vettel ab.