Toto Wolff: «Ferrari musste dieses Risiko eingehen»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff
Für Toto Wolff gestaltete sich auch das Abschlusstraining auf dem Autódromo José Carlos Pace zur Nervenprobe, wie der Österreicher nach dem Qualifying im TV-Interview mit den Kollegen von ORF gestand: «Es ist nie sicher, ob es gutgehen wird, in einem Training ist man vorne, dann wieder nicht. Deshalb ist es eine grosse Erleichterung, dass es nun mit der 100. Mercedes-Pole geklappt hat.»
Dennoch dürfte die Ferrari-Konkurrenz dem Chef der Silberpfeile die eine oder andere Sorgenfalte ins Gesicht zaubern, schliesslich schafften es nur die Maranello-Söldner Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen, ihre schnellste Q2-Runde auf den weichen Reifen zu drehen, womit sie sich einen wichtigen Vorteil bei der Strategie verschafften.
Das weiss auch Wolff, der seufzend gesteht: «Ferrari hat damit nun einen super Joker fürs Rennen, denn ein Start auf den weichen Reifen ist klar die bessere Strategie. Aber das war ein Riesenrisiko, das ich nicht hätte eingehen wollen. Der Regen zog rein und wir waren uns nicht sicher, ob der weiche Reifen schnell genug ist oder genug Zeit bleibt, um ihn auf Arbeitstemperatur zu bringen. Sie sind ein Risiko eingegangen, was sie mit Blick auf die Team-WM auch tun müssen. Wir wollten das nicht und jetzt haben sie einen ziemlichen Vorteil bei der Reifenstrategie. Aber wir müssen abwarten, vielleicht kommt morgen wieder alles ganz anders.»
Natürlich wurde der Wiener auch auf die Schrecksekunde angesprochen, die Hamilton mit Williams-Pilot Sergey Sirotkin erlebte. Fast hätte es zwischen den Beiden gekracht, weil Hamilton den Russen etwas spät erblickte. Dennoch verzichtete der Formel-1-Rookie auf Anschuldigungen und wiederholte gebetsmühlenartig, dass der Champion ihn nicht aufgehalten habe.
Sehr zur Freude von Wolff, der erklärte: «Sirotkin hat gleich ein grossartiges Interview gegeben und gesagt, dass Lewis ihn nicht aufgehalten hat, insofern glaube ich nicht, dass da etwas passieren wird.»