Formel 1 2020: Miami-GP-Pläne noch nicht begraben
Die Formel 1 stellt sich in Südostasien breiter auf: 2020 findet in Hanoi der erste Grand Prix von Vietnam statt. Bei der Bestätigung wird sich so mancher Formel-1-Fan die Frage gestellt haben – und was ist mit Miami? Hat es nicht mal geheissen, wir würden einen zweiten Grossen Preis der USA neben Austin (Texas) erhalten? Wieso ist es um das geplante Rennen in Florida so still geworden?
Formel-1-CEO Chase Carey beteuert: Die Pläne für einen Miami-GP sind durchaus nicht begraben. SPEEDWEEK.com-Leser wissen: Ende September legte der Stadtrat von Miami die Formel-1-Pläne auf Eis – zu komplex die Thematik, um schon 2019 ein Rennen zu haben, zu viele Einsprachen der Anwohner, zu fraglich zu Pistenführung. Chase Carey sagt nun: «Der Plan hat Priorität, ein zweites Rennen in den USA zu haben. Aber wir verhandeln nicht nur mit Miami. Gleichwohl sind wir überzeugt, Miami wäre ein herrliches Projekt.»
Ende September wurde in Miami das Fan-Festival durchgeführt. 80.000 Fans kamen, um Schauläufe zu sehen – von Emerson Fittipaldi in seinem 70er Jahre McLaren, von Takuma Sato in einem 60er Jahre Honda, von modernen Saugmotor-Rennern, die Renault und Red Bull Racing nach Florida gebracht hatten. Auf Grossleinwänden wurde die Action aus Texas übertragen, wo Kimi Räikkönen seinem ersten Formel-1-Sieg nach fünfeinhalb Jahren entgegenfuhr.
Der zweifache Formel-1-Champion Emerson Fittipaldi ist überzeugt: «Miami könnte für die Formel 1 das Monaco von Amerika werden.»
Chase Carey meinte bei einer Telefonkonferenz mit Formel-1-Investoren: «Die Verhandlungen mit Miami laufen weiter. Es ist nicht unüblich, dass sehr viele Interessen unter einen Hut gebracht werden müssen, wenn es um ein Strassenrennen geht. Das alles braucht Zeit, aber wir sind am Ball. Das Fan-Festival hat geholfen. Alle Besucher fanden die Veranstaltung grossartig. Das war ein positiver Schritt Richtung WM-Lauf.»