Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Grosjean: «Zweite Saisonhälfte verging wie im Fluge»

Von Rob La Salle
Romain Grosjean

Romain Grosjean

Für Romain Grosjean verlief die Saison 2018 zunächst nicht nach Wunsch. Der Genfer schaffte jedoch zur Saisonmitte die Wende, sodass er rückblickend eine positive Bilanz ziehen kann.

Romain Grosjean erlebte einen schwierigen Start in seine siebte volle Formel-1-Saison. Der Genfer begann das Jahr mit einem ärgerlichen Ausfall in Australien – in der 24. Rennrunde musste er seinen Haas-Renner abstellen, weil beim Reifenwechsel links vorne die Radmutter verkantet aufgeschraubt wurde. «Dadurch war das Rad nicht fixiert, es waren einfach zwei schlechte Stopps», seufzte Teamchef Günther Steiner, der bei Grosjeans Teamkollegen Kevin Magnussen aus dem gleichen Grund einen schmerzlichen Ausfall hinnehmen musste.

Während sich der Däne schnell vom enttäuschenden Saisonstart in Melbourne erholte und in den folgenden beiden Grands Prix in Bahrain und China Punkte sammelte, dauert Grosjeans Durststrecke bis zum neunten Rennen in Österreich an. Daran ist nicht zuletzt der 32-Jährige selbst schuld, denn beim Strassenrennen von Baku landete der vom Ende des Feldes gestartete Haas-Pilot in der Mauer, nachdem ihm beim Versuch, hinter dem Safety-Car die Reifen warm zu halten, ein peinlicher Fehler unterlief. Auch in Spanien sorgte er selbst für die bittere Pille, indem er einen Startunfall verursachte, bei dem er sich so ungeschickt anstellte, dass er dafür eine Strafversetzung um drei Startplätze für das berühmt-berüchtigte Monaco-Rennen kassierte.

In Spielberg trumpfte Grosjean schliesslich mit dem vierten Platz auf – und stellte damit zum ersten Mal in diesem Jahr seinen Teamkollegen in den Schatten. In der Folge schaffte es der französisch-schweizerische Doppelbürger noch sieben weitere Male in die Punkte, wobei ihm der sechste Platz in Monza von den Regelhütern wieder aberkannt wurde. Grund dafür ist der Unterboden seines GP-Autos, der nicht den Regeln entspricht, wie die Rennkommissare nach einem Protest von Renault feststellten. Haas ging gegen den Wertungsausschluss in Berufung – und verlor. Grosjean ist überzeugt: «Die acht WM-Punkte von Italien wurden mir gestohlen.»

Nach 21 WM-Läufen belegte er schliesslich mit 37 Punkten den 14. WM-Rang – noch hinter Rookie Leclerc, der zwei WM-Zähler mehr sammelte. Obwohl Grosjeans Stallgefährte Magnussen mit dem neunten Tabellenrang und 56 WM-Punkten deutlich besser abschnitt, reichte die Leistung beider Haas-Piloten, um die Teamführung von einer weiteren Vertragsverlängerung zu überzeugen. Somit werden Grosjean und Magnussen 2019 ihre dritte gemeinsame Saison für die Amerikaner bestreiten.

Kein Wunder, erklärt der GP-Routinier rückblickend: «Wir können stolz auf uns sein.» Und er gesteht: «Die Saison war sehr, sehr schnell vorbei, vor allem die zweite Hälfte verging wie im Flug.» Grosjean ist zuversichtlich, dass es auch 2019 weiter nach vorne geht. «Wir haben viele Fortschritte erzielt und wir sind noch nicht fertig, da kommt noch mehr», kündigt er an.

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