Kimi Räikkönen: Als Sauber-Pilot viel gesprächiger
Antonio Giovinazzi und Kimi Räikkönen in China 2017
Erstmals seit 2011 erhält Italien wieder einen Grand-Prix-Stammfahrer, der 25jährige Ferrari-Zögling Antonio Giovinazzi wird 2019 an der Seite von Formel-1-Weltmeister Kimi Räikkönen den Alfa Romeo-Sauber C38 fahren. Für die Tifosi ist das eine wunderbare Nachricht. Denn die goldenen Stunden für italienische Fahrer liegen schmerzlich weit zurück: Die einzigen beiden Weltmeister aus Italien – Nino Farina und Alberto Ascari in den 50er Jahren, gewissermassen in der Steinzeit der Formel 1. Der letzte italienische Sieger in Monza war Ludovico Scarfiotti 1966. Der vorderhand letzte italienische GP-Sieger hiess Giancarlo Fisichella in Malaysia 2006. Die letzten italienischen GP-Piloten am Start: Tonio Liuzzi und Jarno Trulli beim WM-Finale von Brasilien 2011. Bis zu Giovinazzis Einsätzen bei Sauber (als Ersatzmann für den verletzten Pascal Wehrlein Anfang 2017) war’s das.
Nun wird der junge Giovinazzi Stammfahrer, das entspricht den Plänen des im Juli 2018 verstorbenen Sergio Marchionne. Der Fiat-Sanierer hatte sich zum Ziel gesetzt, beide Ferrari-Junioren im GP-Sport zu etablieren. Das ist jetzt vollzogen – Charles Leclerc ist bei Ferrari Stallgefährte von Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen rückt von Ferrari zu Sauber und ist somit neuer Teamkollege von Giovinazzi.
Im Rahmen der Autosprint-Preisverleihung in Mailand sagt Giovinazzi vor der Kamera der italienischen Sky: «Charles Leclerc hat mir gesagt, er habe sich von Zeit zu Zeit mit Sebastian Vettel ausgetauscht und ein wenig mit Kimi gesprochen. Räikkönen ist ja nicht eben als redselig bekannt. Als ich jedoch in Abu Dhabi für Sauber am Testen war, da erwies sich Kimi als richtig gesprächig.»
«Kimi ist überaus motiviert in seinem neuen Umfeld. Ich weiss, dass er mir mit Rad und Tag zur Seite stehen wird. Kimi ist richtig aufgekratzt, er freut sich wahnsinnig auf seine zweite Ära bei Sauber. Für mich ist er als Stallgefährte Gold wert. Er hat in der vergangenen Saison gewonnen, also nichts von seinem Speed verloren, seine Erfahrung ist unschätzbar.»
«Für mich wird ein Traum wahr, ich bin Stammfahrer in der Formel 1. Aber die Saison 2019 ist für mich nicht das Ziel, sie ist erst der Anfang. Ich habe lange auf diese Chance warten müssen und werde alles daransetzen, sie zu nutzen. Seit ich ein Kind war, träumte ich davon, eines Tages als Grand-Prix-Fahrer in Monza anzutreten, darauf freue ich mich am meisten.»