Christian Horner: «Echte Partnerschaft mit Honda»
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner
Noch ist Christian Horners Ärger über den früheren Red Bull Racing-Motorenpartner Renault nicht verflogen. Der Teamchef der roten Bullen nutzte auch im Rahmen der diesjährigen Wintertestfahrten die Gelegenheit, dem ehemaligen Motorenlieferanten einen verbalen Seitenhieb zu verpassen.
Auf die Frage, was er von der Prophezeiung von Toro Rosso-Teamchef Franz Tost halte, wonach Red Bull Racing in diesem Jahr schon GP-Siege einfahren wird, erklärte der Brite: «Es ist grossartig, den Optimismus und Enthusiasmus von Franz zu sehen, und wir sind überglücklich, mit Honda zusammenzuarbeiten, das ist eine echte Partnerschaft und nicht einfach nur eine Lieferanten-Kunden-Beziehung.»
«Wir profitieren bereits jetzt von den Vorteilen, die sich dadurch ergeben», beteuerte Horner weiter, und mahnte: «Es wird kein schneller Prozess sein, denn die Organisationen müssen mehr übereinander erfahren, über die Stärken und relativen Schwächen. Es wird eine Weile dauern, bis sich das ereignet hat, deshalb legen wir auch keinen zeitlichen Rahmen dafür fest.»
«Die Power ist natürlich ein wichtiger Faktor», weiss der Chef des Teams aus Milton Keynes. «Und ich muss sagen, was den Einbau des Triebwerks angeht, ist das wohl die beste Lösung, die wir je hatten. Wenn man sich anschaut, wie gut die Antriebseinheit ins Auto integriert wurde, das ist wirklich eine wunderschöne Sache. Ich denke, alle Ingenieure haben zusammen mit dem Honda-Team einen super Job gemacht, was die Platzierung des Triebwerks im Heck angeht», schwärmte er, und verglich den Honda-Motor mit einem Schweizer Uhrwerk.
Zur Erinnerung: Am ersten Testtag spulte Max Verstappen mit dem japanischen Triebwerk im Heck128 Runden ab. Toro Rosso-Rückkehrer Daniil Kvyat, der auch mit Honda-Power unterwegs war, schaffte es immerhin 77 Mal um die 4,655 km lange Strecke.
«Erstmals in zwölf Jahren hatten vier komplette Antriebseinheiten in unserem Werk – das war zuvor noch nie der Fall», betonte Horner ausserdem. Und er bestätigte, dass man durchaus gewillt sei, Strafversetzungen in der Startaufstellung auf sich zu nehmen, um die Entwicklungsrate von Honda hochzuschrauben. «Man hat in den vergangenen Jahren schon sehen können: Wenn man die richtige Strecke dafür aussucht, dann kann man die negativen Auswirkungen begrenzen. Im Russland war Max Verstappen im vergangenen Jahr zum Beispiel bereits nach sechs Runden wieder einer der Top-5-Piloten.»