Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Barcelona Tag 1: Ferrari überrascht die Konkurrenz

Von Vanessa Georgoulas
Sebastian Vettel setzte bereits am ersten Testtag auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya ein Zeichen. Der Ferrari-Star drehte nicht nur die schnellste Runde, er war mit mehr als 160 Runden auch der Fleissigste.

Ferrari-Star Sebastian Vettel hatte am ersten Testmorgen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya mit 1:18,161 min das Tempo vorgegeben. Der vierfache Champion war mit seiner Rundenzeit, die er auf der gelb markierten C3-Mischung aufstellte, nicht nur der Schnellste, sondern auch der Fleissigste: Er schaffte es, die 4,655 km lange Piste 72 Mal zu umrunden, bevor um 13h die einstündige Mittagspause begann.

Und auch am Nachmittag übte Vettel fleissig weiter – zunächst mit einem Longrun auf den härtesten Slicks (C1), der 15 gezeitete Runden umfasste. Während der Heppenheimer Kilometer um Kilometer abspulte, zeigte sich auch Lewis Hamilton erstmals im W10 auf der Bahn – er übernahm den Silberpfeil von Valtteri Bottas, der bis zur Mittagspause 69 Umläufe geschafft hatte.

Der fünffache Weltmeister nahm es zunächst gemütlich und absolvierte erst einen Probestart am Ende der Boxengasse, bevor er seinen ersten gezeiteten Umlauf in 1:24.634 min hinter sich brachte. Dabei blieb es natürlich nicht, der Brite legte im Verlauf des Nachmittags zu und verbesserte sich auf 1:20,135 min.

Wie Hamilton durfte auch Renault-Neuzugang Daniel Ricciardo am Nachmittag erstmals auf die Piste. Am Morgen hatte noch Nico Hülkenberg 65 Runden im R.S.19 gedreht. Der Australier nahm seine Arbeit eine Stunde nach dem Start der Nachmittagssession auf – kurz nachdem zum dritten Mal die roten Flaggen gezeigt wurden.

Ausgelöst hatte diese Carlos Sainz, der am Ende der Boxengasse zum Stillstand kam. Entsprechend schnell konnte der McLaren MCL34 aus dem Weg geräumt und die Strecke wieder freigegeben werden. Für Sainz dauerte die Wartepause etwas länger, der Spanier fuhr erst eine Dreiviertelstunde nach dem ungewollten Stopp wieder aus der Box und gesellte sich damit zu Vettel, Räikkönen, Hamilton und Grosjean.

Kurz bevor die letzte Trainingsstunde des ersten Tages anbrach, wagte sich Daniil Kvyat im Toro Rosso als Erster auf den rot markierten C4-Reifen raus. Der Russe durfte sich auch über die Bestzeit im ersten Sektor freuen – auch dank des guten Topspeeds des Honda-befeuerten STR14. In den Sektoren 2 und 3 hatte allerdings Vettel die Nase vorne – genauso wie auf der Zeitenliste. Und damit nicht genug: Der 52-fache GP-Sieger war mit Abstand der fleissigste Mann im Feld – mit mehr als 150 Runden spulte er deutlich mehr als zwei GP-Distanzen ab!

Seinen Rekord aus dem Vorjahr, den er am siebten Testtag mit 188 Runden aufgestellt hatte, konnte der Heppenheimer aber nicht knacken. Dennoch dürfte der Speed und die Standfestigkeit der Roten die Konkurrenz nervös machen. Renault-Pilot Nico Hülkenberg gestand nach seinem Vormittagseinsatz: «Die sind sauschnell, das hat mich schon überrascht.» Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff erklärte seinerseits: «Wir dürfen nicht in Panik verfallen.»

Apropos keine Panik: Das Schlusslicht der Fleissliste war Sergio Pérez. Der 29-Jährige aus Guadalajara schaffte es nur 30 Mal um den Kurs. Racing Point-Teamchef Otmar Szafnauer erklärte bei seiner Presserunde, dass man im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten keinen Filmtag eingelegt hatte, um die Streckenpremiere zu absolvieren und die ersten Kinderkrankheiten auszumerzen. Das stimmt, allerdings hatte auch McLaren auf ein Roll-out vor dem Test verzichtet und Sainz hatte dennoch mehr als 100 Umläufe geschafft.

Gar keine Runden drehte nur ein Team: Williams verkündete schon vor dem Start des Tests, dass man erst am Dienstag in den Testbetrieb einsteigen werde. Im Verlauf des ersten Testtages wurde die Streckenpremiere des FW42 auf den Mittwoch verschoben, weil noch nicht alle Teile in Barcelona angekommen waren.

Barcelona-Test, 1. Tag (18. Februar)

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF90, 1:18,161 min (169 Runden)
2. Carlos Sainz (E), McLaren MCL34-Renault, 1:18,558 (119)
3. Romain Grosjean (F), Haas VF-19-Ferrari, 1:19,159 (62)
4. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:19,426 (126)
5. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:19.462 (112)
6. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR14-Honda, 1:19,464 (74)
7. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP19-Mercedes, 1:19,944 (30)
8. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:20,127 (69)
9. Lewis Hamilton (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:20,135 (79)
10. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.19, 1:20,980 (65)
11. Daniel Ricciardo (AUS), Renault R.S.19, 1:20,983 (44)

Einsatzplan bei den ersten Wintertests

Ferrari
18./20. Februar: Sebastian Vettel (D)
19./21. Februar: Charles Leclerc (MC)

Red Bull Racing
18./20. Februar: Max Verstappen (NL)
19./21. Februar: Pierre Gasly (F)

Toro Rosso
18./20. Februar: Daniil Kvyat (RU)
19./21. Februar: Alex Albon (GB)

Haas
18. Februar: Romain Grosjean (F)
19. Februar: Kevin Magnussen (DK)
20. Februar: Romain Grosjean, dann Pietro Fittipaldi (BR)
21. Februar: Pietro Fittipaldi, dann Kevin Magnussen

McLaren
18./20. Februar: Carlos Sainz (E)
19./21. Februar: Lando Norris (GB)

Racing Point
18./20. Februar: Sergio Pérez (MEX)
19./21. Februar: Lance Stroll (CDN)

Mercedes-Benz
18. Februar: Valtteri Bottas (FIN) Morgen, Lewis Hamilton (GB) Nachmittag
19. Februar: Lewis Hamilton (Morgen), Valtteri Bottas (Nachmittag)
20. Februar: Valtteri Bottas (Morgen), Lewis Hamilton (Nachmittag)
21. Februar: Lewis Hamilton (Morgen), Valtteri Bottas (Nachmittag)

Renault
18. Februar: Nico Hülkenberg (D) Morgen, Daniel Ricciardo (AUS) Nachmittag
19. Februar: Daniel Ricciardo (Morgen), Nico Hülkenberg (Nachmittag)
20. Februar: Nico Hülkenberg (Morgen), Daniel Ricciardo (Nachmittag)
21. Februar: Daniel Ricciardo (Morgen), Nico Hülkenberg (Nachmittag)

Alfa Romeo-Sauber
18. Februar: Kimi Räikkönen (FIN)
19. Februar: Antonio Giovinazzi (I)
20. Februar: Kimi Räikkönen
21. Februar: Antonio Giovinazzi

Williams
18. Februar: kein Einsatz
19. Februar: Robert Kubica (PL) Morgen, George Russell (GB) Nachmittag
Das weitere Programm ist noch unbestätigt

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