Reifensorgen von Haas: Keine Besserung in Sicht
Haas-Teamchef Günther Steiner
Auch beim vierten Rennwochenende des Jahres auf dem Strassenkurs von Baku erwartet Günther Steiner und seine Mannschaft eine grosse Herausforderung. Denn das Team von US-Unternehmer Gene Haas hat die Reifensorgen der letzten beiden WM-Läufe noch nicht aus der Welt schaffen können.
Der Teamchef seufzt: «Wir haben im zweitägigen Bahrain-Test viel gelernt und verstehen das Problem, aber wir konnten für die kommenden Rennen nicht rechtzeitig eine entsprechende Lösung finden, denn diese muss erst entwickelt werden. Ich hoffe, dass wir das bald im Griff haben werden, um in den Rennen so konkurrenzfähig wie in den Qualifyings zu sein.»
Auf die Frage, ob das Arbeitsfenster bei den Reifen in diesem Jahr schmaler ausgefallen ist als noch 2018, weiss der Südtiroler auch keine Antwort. Er winkt ab: «Ich kann nicht sagen, dass es schwieriger geworden ist, das optimale Arbeitsfenster zu treffen, denn wir haben es in diesem Jahr mit einem von Grund auf neuentwickelten Auto zu tun. Wir wissen einfach, dass wir die Reifen im Rennen nicht zum Arbeiten bringen. Wie gross das Fenster ist, und wie schwierig es ist, die Reifen darin zu halten, lässt sich deshalb schwer sagen. Wir schaffen es definitiv nicht, die optimale Betriebstemperatur zu treffen, deshalb weiss ich auch nicht, was nötig ist, um diese zu halten.»
Der Unterschied ist spürbar, wie Steiners Schützling Romain Grosjean erklärt: «Das Gripniveau sinkt, im Qualifying haben wir noch eine gute Haftung, auf frischen Reifen ist das Auto super. Doch wenn wir ins Rennen steigen, dann verlieren wir Grip und alles wird sehr viel komplizierter. Das ist derzeit unser grösstes Problem und es hängt wohl mit der Art und Weise zusammen, wie wir die Reifen einsetzen. Noch haben wir dieses Problem nicht gelöst, deshalb ist das ist unsere wichtigste Aufgabe in den nächsten Rennen.»
«Es muss mit den Reifen zu tun haben»? ist sich sein Teamkollege Kevin Magnussen sicher. «Denn der einzige Unterschied zwischen dem Rennen und dem Qualifying besteht darin, dass man mit mehr Sprit an Bord startet und länger auf den gleichen Reifen auf der Strecke bleibt. Wir verstehen es noch nicht ganz, aber wir arbeiten hart daran, um das Problem aus der Welt zu schaffen.»