Mattia Binotto zur Ferrari-Stallorder: «Nicht leicht»
Leclerc, Binotto und Vettel in Maranello
Der junge Charles Leclerc musste sich wieder einmal einer Stallorder von Ferrari beugen. Es lässt sich berechtigt sagen: Damit waren die Chancen für den Monegassen dahin, einen Podestplatz zu erreichen. Den holte sein Stallgefährte Sebastian Vettel. Schlimmer noch: Leclerc rutschte sogar hinter Max Verstappen auf Rang 5 zurück.
Teamchef Mattia Binotto wird besonders in Italien kritisiert. Einige sind der Ansicht, der in Lausanne geborene Technik- und Teamchef setze vielleicht auf den falschen Fahrer. Binotto sagt in seiner Nachbesprechnung des Grand Prix: «Es fällt uns nicht so leicht, eine solche Entscheidung zu treffen. Denn wir verstehen die Fahrer und ihren Wunsch, die Nase vorn zu haben. Das war wirklich schwierig. Aber ich schätze, es wird auch eine Situation kommen, wenn die Rollen anders verteilt sind. Wir müssen als Rennstall das Beste aus unseren Möglichkeiten machen.»
Die Denke hinter dem Ferrari-Platzwechsel: Vettel, der schneller zu sein schien als Leclerc, sollte die Chance erhalten, auf Mercedes-Jagd zu gehen. Aber nach dem Positionstausch konnte sich der Deutsche nicht absetzen.
Gleichzeitig hat Mattia Binotto schon im Winter gesagt: Im Zweifelsfalle wird auf den erfahrenen Vettel gesetzt. Sky-GP-Experte Martin Brundle warnt: «Ferrari muss aufpassen, dass der junge Leclerc nicht demoralisiert wird.»
Vettel und Lecler arbeiten derzeit mit den Technikern im Werk von Maranello: Analyse des Rennwochenendes von China, Hausaufgaben für Baku. Es ist gewiss kein Zufall, dass Ferrari ein Bild twittert, das Leclerc und Vettel innig umarmt von Mattia Binotto zeigt. Die Botschaft lautet: Hier herrscht Harmonie.
Viele Tifosi fragen sich hingegen eher: Wann kracht es das erste Mal richtig zwischen auf kecken Charles Leclerc und Platzhirsch Sebastian Vettel?