Sergio Pérez über Ferrari und McLaren: «Ein Fehler»
Sergio Pérez machte, was nur wenige Rennfahrer wagen: Er gab Ferrari einen Korb. Der Mexikaner erhielt die Möglichkeit, 2013 für McLaren-Mercedes zu fahren – also verliess er das Nachwuchsprogramm von Ferrari und seinen sicheren Platz bei Sauber. Doch nach nur einem Jahr McLaren musste der Mexikaner gehen und wurde durch Kevin Magnussen ersetzt. Im Laufe der Zeit ist der Mittelamerikaner zum verlässlichen Wert geworden: Seit 2014 hat er in Diensten von Force India (heute Racing Point) jede Formel-1-Saison in den Top-Ten abgeschlossen – 2014 als Zehnter, 2015 als Neunter, 2016 und 2017 als Siebter, 2018 als Achter. Haben sich die Top-Teams in Pérez getäuscht?
In einem Podcast der offiziellen Formel-1-Seite erzählt Pérez davon, wie es eigentlich mit ihm hätte weitergehen müssen: Geplant war ein weiteres Lehrjahr bei Sauber, bevor er 2014 an die Seite von Fernando Alonso zu Ferrari befördert werden sollte. Dies jedenfalls gemäss Gesprächen mit dem damaligen Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali.
Aber wie so oft im Leben kam alles anders: Pérez versemmelte sich die Ferrari-Chancen, indem er bei McLaren unterzeichnete. Aber wieso eigentlich? Der 29jährige Mexikaner sagt: «Ich war in Maranello, Domenicali sprach von einem Vorvertrag für 2014. Zu jener Zeit war Mercedes an mir interessiert, Ferrari und auch McLaren. Ich sah mich in einer ganz starken Position. Ich dachte mir jedoch – ich muss so schnell als möglich in ein Top-Auto wechseln, ich kann Weltmeister werden!»
«Rückblickend war das ein Fehler. Der Wechsel zu McLaren kam zur falschen Zeit. Ich hätte lieber ein Jahr länger bei Sauber bleiben sollen, mit der Aussicht, 2014 einen Ferrari zu fahren.»
«Mir war schon klar, dass mit dem McLaren-Vertrag das Thema Ferrari beendet sein würde. Der wahre Fehler bestand darin, für nur ein Jahr bei McLaren zu unterschreiben. Mein damaliges Management hat einfach keinen guten Job gemacht. Das hat meinen Ruf in der Formel 1 beschädigt.»
Pérez steht heute nicht mehr auf der Wunschliste der Top-Teams. Realistischer ist, dass er weiter für Racing Point fahren wird. «Ich gehöre nun schon seit so vielen Jahren zu diesem Team, deshalb fühle ich mich sehr wohl. Und ich sehe eine vielversprechende Zukunft. Da ich sehr stark in den ganzen Prozess um den Besitzerwechsel eingebunden war, habe ich das Gefühl, dass ich diesem Team noch mehr bieten kann und deshalb habe ich meinen Vertrag auch mit Freude verlängert. Ich bin bereit, meine besten Jahre in dieses Team zu stecken, um zusammen den nächsten Schritt zu machen.»