Haas-Ferrari: Auto stark, aber Sorgen mit den Reifen
Kevin Magnussen hat mit dem Haas-Renner alle Hände voll zu tun
In der Saison 2018 hatte der US-amerikanische Haas-Rennstall zeitweise das viertschnellste Auto, das Duell mit Renault um Schlussrang 4 in der Formel-1-WM war lange Zeit offen. Auch bei den Wintertests 2019 deutete sich an: Mit Haas ist zu rechnen. Kevin Magnussen fuhr beim WM-Auftakt in Australien auf einen sehr guten sechsten Platz, doch seither gab es keine weiteren Punkte. Warum?
Bei Romain Grosjean war in Australien ein Rad lose (wieder einmal), in Bahrain musste er seinen Renner wegen Kollisionsschäden zur Seite stellen. Bei Magnussen ging alles schief, dabei hatte er vom sechsten Startrang losbrausen können. «Wir waren aus den Kurven heraus zu langsam, die Gegner pfiffen links und rechst an mir vorbei. Die Zeit in der Quali sagt mir – wir haben ein gutes Auto.»
In Bahrain deutete sich an, was sich in China bestätigte: Magnussen und Grosjean haben grosse Schwierigkeiten, die Reifen ideal zum Arbeiten zu bringen. Kevin sagt: «Ich rutsche nur herum, die Räder blockieren. Als würde es sich um ein anderes Auto handeln, das wir im Rennen verwendet haben.»
Nach dem China-GP bliebt Magnussen ratlos: «Es ist frustrierend. Wir wissen, dass wir ein gutes Auto haben. Aber wir können den Speed aus der Qualifikation im Rennen nicht umsetzen.»
In Shanghai gingen beide Haas-Renner aus den Top-Ten ins Rennen, aber Magnussen wurde nur Elfter, Grosjean Dreizehnter. Der Genfer sagt: «Auf eine schnelle Runde wie im Abschlusstraining läuft es sehr gut. Aber im Dauerlauf geht gar nichts mehr.»
Teamchef Günther Steiner: «So wie es aussieht, bringen wir zu wenig Temperatur in die Reifen, wenn wir auf Strecken mit langen Geraden sind oder auf Pisten, in welchen die Reifen wenig belastet werden. Beim Wintertest in Spanien war es zwar kälter, aber in Barcelona werden die Reifen stark beansprucht. Wenn die Walzen heiss sind, läuft alles sehr gut. In Australien war es warm, das war gut für uns. Aber in Bahrain und China hat das einfach nicht geklappt.»
Der Südtiroler glaubt: «Es ist eine Kombination aus verschiedenen Faktoren. Es geht um Fahrzeugdynamik, um Aerodynamik, um Aussentemperaturen, um Bremskühlung, das hängt alles zusammen. Wenn es nur einen bestimmten Faktor gäbe, dann könnten wir leicht daran arbeiten. Wir müssen jedoch verschiedene Einflüsse in die Balance bringen. Unsere Aufgabe besteht darin, die Reifen nachhaltig aufzuheizen. Wir sind dem Problem bei den Bahrain-Tests auf die Spur gekommen, nun müssen wir sehen, wie wir das lösen.»