Nico Hülkenberg: «Daniel Ricciardo macht Ärger»
Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo mit Renault-Nachwuchsfahrer Guanyu Zhou
Die Zwischenbilanz bei Renault fällt ernüchternd aus: Nur zwei Punktefahren bei sechs Einsätzen von Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo. Beide sind bei ihren drei Grands Prix der jungen Saison 2019 nur je einmal in die Top-Ten vorgestossen – der Emmericher beim Saisonauftakt in Australien als Siebter, der Australier beim dritten WM-Lauf in China ebenfalls als Siebter. Im Quali-Duell steht es nach drei Abschlusstrainings 2:1 für Daniel Ricciardo.
Le-Mans-Sieger Nico Hülkenberg sagt: «Daniel befindet sich noch immer in einer Anpassungsphase ans Auto und ans Team. Das dauert in der Regel länger als die meisten Leute glauben, besonders dann, wenn du von einem besseren Auto in ein nicht ganz so konkurrenzfähiges Fahrzeug wechselst. Du musst dich neu einstellen, wenn du dich im Mittelfeld herumbalgst und nicht mehr um Spitzenränge kämpfst. Daniel gewöhnt sich an all das und findet langsam seinen Rhythmus. Ich habe keinen Zweifel daran, dass er mir bald Ärger macht.»
Bevor Daniel Ricciardo zu Renault gekommen ist, hat der WM-Dritte von 2014 und 2016 Hülkenberg gelobt: «Ein verflixt schneller Mann. Ich bin selber gespannt darauf zu sehen, wie ich gegen ihn abschneiden werde.» Aber bislang sind die Duelle zwischen den beiden verfälscht worden, in den Abschlusstraining wie in den Rennen – weil der Renault nicht standfest läuft. Einen echten Zweikampf auf der Bahn haben wir noch nicht erlebt.
Hülkenberg ist in China erneut mit einem Defekt am elektrischen Generator MGU-K ausgeschieden. In Bahrain war es die Hardware, in China lag es an der Software. Renault-Teamchef Cyril Abiteboul nennt die Pannenserie «frustrierend und inakzeptabel». Für Nico war das doppelt ärgerlich, weil der Deutsche in Sakhir wie auch in Shanghai in den Trainings bärenstarke Leistungen gezeigt hatte. Er stellt denn auch fest: «Wir verschenken Punkte. Aber ich bin hier am richtigen Ort, ich weiss, dass wir bessere Leistungen zeigen können. Und ich glaube fest daran, dass wir innerhalb der nächsten zwei Jahre zur Spitze aufschliessen werden.»
Daniel Ricciardo sagt: «Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Nun müssen wir anfangen, mit beiden Autos regelmässig in die Punkte zu fahren.»