Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Andreas Seidl: «Monaco ist mein Lieblingsrennen»

Von Vanessa Georgoulas
Andreas Seidl

Andreas Seidl

Andreas Seidl ist nach neun Jahren in den GP-Zirkus zurückgekehrt. Der neue McLaren-Teamchef spricht über seinen neuen Job und erklärt, warum sich die Formel 1 nur schwerlich vergleichen lässt.

Seit dem 1. Mai schwingt Andreas Seidl das Zepter bei McLaren. Der frühere LMP1-Teamchef von Porsche kehrt damit in die Königsklasse zurück, die er vor neun Jahren verlassen hat. Seither hat sich viel getan, wie der 43-jährige Ingenieur feststellt: «Die Regeln haben sich weiterentwickelt, die Autos sind noch komplexer geworden, die Teams sind grösser – genauso wie die Budgets. Aber ich denke, das Grundlegende hat sich im Grossen und Ganzen nicht verändert.»

Mit Blick auf die Leistungssteigerung, die sein neuer Arbeitgeber auf diese Saison hin hatte machen können, erklärt Seidl: «Es ist sehr ermutigend, dass das Team in diesem Winter einen Schritt nach vorne hatte machen können. Die Änderungen, die Zak (Brown, McLaren-CEO, Anm.) angeregt hat – die Rückkehr von Pat Fry, die Beförderung von Andrea Stelle und die Verpflichtung von Gil de Ferran, James Key sowie Carlos Sainz und Lando Norris – wirken sich bereits positiv aus. Die Basis ist gelegt, um weiter voranzukommen. Es liegt nun in meiner Verantwortung, den Weg zurück auf die Erfolgsspur fortzusetzen.»

Der Ingenieur weiss: «Erfolg ist im Motorsport immer eine grosse Teamleistung. Man braucht eine effiziente Organisation und die richtigen Talente auf den richtigen Positionen. Die Mitarbeiter müssen die Wertschätzung spüren und sich der Wichtigkeit ihrer Arbeit bewusst sein. Es ist wichtig, dem Team eine klare Vision und klare Ziele vorzugeben. In diesem Sport trittst du gegen die Besten an, deshalb musst du eine Atmosphäre schaffen, die jedes einzelne Teammitglied jeden Tag aufs Neue motiviert. Dazu muss man selbstkritisch sein und sich täglich hinterfragen. Man muss offen bleiben für Veränderungen und immer nach Verbesserungen streben. Dabei muss man auch das Risiko und Fehler hinnehmen – und seine Gegner respektieren. Genau das ist unsere Aufgabe.»

Und welche Erkenntnisse aus seiner WEC-Zeit kann Seidl für seine neue Aufgabe in der Formel 1 nutzen? «Jede Meisterschaft hat ihre eigenen Regeln und Eigenheiten, aber letztlich bleiben die Grundsätze, die zum Erfolg führen, die gleichen. Es ist schwierig, die Formel 1 mit dem Langstreckensport zu vergleichen – einerseits wegen der Art der Rennen, andererseits aber auch wegen der Anzahl Rennen und Updates, die man pro Rennwochenende an die Strecke bringen kann.»

Und auf welchen WM-Lauf freut sich der 43-Jährige besonders? Seidl muss nicht lange überlegen. «Monaco», lautet seine Antwort. «Als Kind habe ich immer davon geträumt, am GP-Wochenende in Monte Carlo als Ingenieur zu arbeiten. Das war mein grosses Ziel, als ich damals Michael Schumacher Rennen fahren sah.»

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