Haas auf Fehlersuche: Neue Teile nur für Grosjean
Kevin Magnussen in Baku
Im Winter galt der Haas-Renner als viertschnellstes Rennauto und als Leader im Mittelfeld. Aber dann hat sich dieser wunderbare Speed in Luft aufgelöst. Der grösste Grund dafür ist der Umgang mit den Reifen. Die US-Amerikaner liegen nur auf dem achten WM-Platz, Romain Grosjean ist nach vier Rennen noch ohne Punkte, Kevin Magnussen ist dank seines sechsten Platzes von Australien immerhin WM-Zehnter
Teamchef Günther Steiner sagt zum heiklen Zusammenspiel zwischen Chassis und Pirelli-Reifen: «Wir wissen, dass wir bei Haas ein gutes Auto haben. Das hat sich bei den Wintertests in Barcelona gezeigt. Aber wenn die Reifen erst mal anfangen zu körnen, dann rutschen unserer Fahrer hilflos herum. Wenn die Walzen nach wenigen Runden in diese Phase gelangen, dann ist es schwierig bis unmöglich, da wieder rauszukommen. Alle haben Schwierigkeiten mit den 2019er Reifen. Einige Teams bekommen das besser hin, wir sind in diesem Bereich die Schlechtesten, dann ist im Rennen nur noch Williams hinter uns. Die Ausgangslage ist simpel: Wenn andere mit dem Pirelli umgehen können, dann muss das für uns auch möglich sein.»
«Wenn ich die Temperaturkurve der Reifen ansehe, dann muss ich gar nicht mehr in der Tabelle nachgucken, wo wir stehen. Pirelli hat die Konstruktion der Reifen geändert, die Lauffläche ist dünner geworden, die Hitze wird weniger nachhaltig gespeichert. Dazu kommt, dass wir die Reifen nicht mehr so aufheizen dürfen wie im letzten Jahr.»
Um den Schwierigkeiten auf die Spur zu kommen, macht Haas an diesem Wochenende in Spanien Folgendes: Am Freitag wird der Däne Kevin Magnussen mit der bisherigen Aerodynamik fahren, während der Genfer Romain Grosjean mit einem stattlichen Evo-Paket ausrückt. Teamchef Günther Steiner: «Wir wollen den direkten Vergleich unter identischen Verhältnissen, und das geht nur so. Wenn die ältere Version die bessere ist, dann bauen wir in der Nacht auf Samstag um. Wenn die neue Version die bessere ist, dann bauen wir ebenfalls um. Wir haben genügend Teile dafür. Wir müssen diesen Vergleich haben, ohne uns von der Arbeit mit den Reifen ablenken zu lassen.»
Die neuen Teile am schwarzen Haas-Renner: Neuer Frontflügel, neue seitlichen Luftleit-Elemente samt neuer Rückspiegel, neuer Unterboden.
Günther Steiner: «Noch haben wir keine Lösung für die Probleme mit den Reifen gefunden. Wir müssen mehr Hitze in die Reifen bekommen. Das ist auf einer Bahn wie in Baku so gut wie unmöglich, das ist auf einer Strecke wie Barcelona einfacher.»