Charles Leclerc: «So sollte man nicht überholen»
Charles Leclerc und Max Verstappen
Charles Leclerc sah nach dem Rennen auf dem Red Bull Ring nicht wie ein Podeststürmer aus, der gerade sein bisher bestes GP-Ergebnis eingefahren hat. Das hatte einen einfachen Grund: Der Monegasse hatte das Rennen bis zur drittletzten Runde angeführt, doch in der dritten Kurve der 69. Rennrunde wurde er von Max Verstappen überholt.
Dabei ging dem Ferrari-Talent die Strecke aus, weil der Red Bull Racing-Haudegen so weit wie nur möglich ausholte, um die Kurve am äussersten Streckenrand zu nehmen. Die Autos der beiden Streithähne berührten sich und Leclerc blieb nichts Anderes übrig, als neben die Piste zu fahren, was ihm auch alle Chancen auf einen Konter nahm.
Die Regelhüter kündigten gleich nach der Zieldurchfahrt an, die Szene genauer unter die Lupe zu nehmen und Leclerc hielt sich vornehm zurück, als er auf das entscheidende Manöver angesprochen wurde: «Ich weiss nicht, ich bin sauer», erklärte er vor laufender Kamera. «Offensichtlich habe ich das Gefühl, dass es kein faires Manöver war, aber ich muss mir erst das Video ansehen, um alles zu verstehen.»
Der Ferrari-Hoffnungsträger und Polesetter schilderte später in der Pressekonferenz: «Ich machte genau das Gleiche, wie in der Runde zuvor, der einzige Unterschied war, dass es beim zweiten Mal eine Berührung gab. Ich musste weit ausholen und habe deshalb einige Zeit liegenlassen. Ich weiss nicht, was bei Max los war, aber ich denke, dass das Manöver nicht rechtens war. Das ist nicht, wie man überholen sollte, finde ich. Insgesamt war es ein gutes Rennen und was diese Szene angeht, lasse ich die Stewards die Entscheidung fällen. Aus meiner Perspektive war es ziemlich eindeutig, aber mal schauen, was die Regelhüter sagen. In der Runde zuvor war es in Ordnung, denn er hat mir genug Platz gelassen, was bei der darauffolgenden Runde nicht der Fall war.»
Sieger Verstappen erklärte seinerseits: «Ich bremste etwas tiefer in die Kurve hinein und wir berührten uns. Von meiner Seite aus war das in Ordnung, ich denke, das ist hartes Racing und es ist besser, als einander hinterherzufahren und ein langweiliges Rennen zu haben.»