Bekommt der neue DTM-Meister eine Formel-1-Testfahrt?
Gerhard Berger mit René Rast
Gerhard Berger ist auf die Frage vorbereitet, denn der DTM-Boss hat das Thema bereits auf dem Schirm. Er kramt sein Handy hervor. Muss kurz suchen, ehe er SPEEDWEEK.com die Notiz in seinem Smartphone zeigte: «Sieger DTM/Formel 1 Testfahrt».
Berger hatte sich das notiert, als der aktuelle DTM-Tabellenführer René Rast bei Sat.1 vor dem neunten Saisonrennen ein Interview gab. Darin ging es um das Lob von Berger, Rast sei das, was aus der DTM in der Formel 1 funktionieren würde.
«Das ist eine große Ehre, ein großes Lob und es bedeutet mir viel von so einem großen Formel-1-Fahrer», sagte Rast, der zugab: «Es würde mich reizen, denn ich bin sonst wirklich alles gefahren.»
Gleichzeitig ist die Berger-Idee geboren: Eine Formel-1-Testfahrt für den DTM-Sieger. So etwas gab es schon mal: Marco Wittmann saß nach seinem Titelgewinn 2014 in Spielberg bei Testfahrten in einem Toro Rosso.
Rasts Wunsch ist indes nicht neu, er saß tatsächlich schon in fast allem, was vier Räder hat. Ein Formel-1-Auto fehlt aber noch in seiner «Sammlung».
Weshalb er SPEEDWEEK.com nach seinem dritten Platz im Samstagslauf und der «Halbzeit-Meisterschaft» nach neun von 18 Saisonrennen mit auf den Weg gab, doch mal bei Berger vorzufühlen. Rast: «Er hat doch gute Kontakte. Er kann das ja mal als Bonus arrangieren.»
Im Notizbuch des DTM-Chefs steht es, dass dies aber nicht ganz so einfach ist, ist klar. Ob die Teams einen Fahrer wie Rast bei den Young Driver Tests eigenen Nachwuchsleuten den Vorzug geben würden, ist fraglich.
Fun Fact: Rast hätte als Meister 2017, Vize 2018 und bei einem eventuellen Titel 2019 die Punkte für die Superlizenz sogar zusammen.
Berger zu SPEEDWEEK.com: «Das Blöde ist, dass die Formel-1-Teams die Testtage nicht kompensiert bekommen. Dass junge Fahrer Chancen bekommen, ihr Talent zu beweisen, ist mit dem heutigen Reglement fast kaputt. Früher war es einfacher, da hast du als Quereinsteiger eine echte Chance bekommen.»
Versuchen wird er es trotzdem. Der 59-Jährige: «Gruß zurück an René. Er soll jetzt erst einmal die Meisterschaft gewinnen. Vielleicht bekommen wir das ja hin. Mich würde es freuen.»