Cyril Abiteboul (Renault): Ändert Pisten statt Autos!
Cyril Abiteboul
Wir haben vier packende Formel-1-Grands Prix hinter uns: Die WM-Läufe von Österreich, Grossbritannien, Deutschland und Ungarn waren alles Knallerrennen, aus unterschiedlichen Gründen. Wir haben aber auch nicht vergessen, dass der Grosse Preis von Frankreich davor eher das grosse Gähnen war.
Renault-Teamchef Cyril Abiteboul enthüllt: Seine Ingenieure haben sich das Layout des Circuit Paul Ricard ein wenig genauer angeschaut, um der Frage auf den Grund zu gehen, wieso das Hinterherfahren und Überholen auf der südfranzösischen Strecke so schwierig ist. «Wir müssen mehr an den Rennstrecken machen», findet der 41jährige Pariser.
«Wir wäre lieber, wir würden das neue technische Reglement nicht zu kompliziert gestalten und ein wenig mehr Ressourcen dafür verwenden, was wir an den Strecken ändern müssten. Ändert Strecken statt Rennautos, das ist einfacher und kosteneffizienter. Es würde schon reichen, an jeder Piste ein oder zwei Kurven umzubauen.»
«Wir müssen uns die Frage stellen, was wir für die Formel 1 machen können. Nehmen wir den Grossen Preis von Frankreich, der aus naheliegenden Gründen für Renault sehr wichtig ist. Das Rennen wurde zu einer Prozession und entsprechend hart kritisiert. Also haben wir einige Simulationen durchgeführt, ob andere Pistenverläufe nicht ein spannenderes Rennen erzeugen würden.»
«Ich würde es gerne sehen, wenn hier etwas mehr von den Rennställen käme, denn wir haben durchaus das Fachwissen und die richtigen Werkzeuge, um entsprechende Pistenverbesserungen vorschlagen zu können. Wenn hier alle zehn Rennställe am gleichen Strick ziehen würden, dann bin ich davon überzeugt, dass wir zu fantastischen Resultaten kämen. Und wir müssen noch nicht mal auf 2021 warten. Das könnten wir schon in der kommenden Saison haben.»