Ex-Formel-1-Fahrer Scott Speed: Rücken gebrochen!
Am vergangenen Freitag nahm der frühere Formel-1-Fahrer Scott Speed am Abschlusstraining eines Laufs zur US-amerikanischen RallyCross-Meisterschaft teil, in Salt Lake City (Bundesstaat Utah). Dabei landete er mit seinem Subaru nach einem Sprung sehr hart. Der 36jährige Kalifornier spürte Schmerzen, dachte sich aber nichts weiter dabei und fuhr das Qualifying zu Ende. Dann wurden die Schmerzen so schlimm, dass er sich ins Krankenhaus begab.
Schockdiagnose: Rückenwirbel gebrochen! Speed selber postete auf Facebook, dass er sich in Spitalpflege befände: «Die Computer-Tomographie hat gezeigt, dass der Rückenwirbel T6 zerstört worden ist. Dann zu einem Rückgrat-Spezialist der Universität Utah. Um drei Uhr morgens dann ein MRI (magnetische Resonanzspektroskopie, die Red.). Wir haben herausgefunden, dass drei Wirbel gebrochen sind. Warte nun auf die Chirurgen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Die letzte Nacht war die furchterregendste und schmerzvollste meines Lebens. Ich war an einem ziemlich dunklen Ort.»
Scott Speed schreibt auf Facebook nichts von etwaigen Lähmungserscheinungen.
Speed gewann die amerikanische RallyCross-Meisterschaft 2017 in einem Fahrzeug von Andretti Autosport. Er liegt in der laufenden Meisterschaft in Führung.
Bis Alexander Rossi 2015 in Austin antrat, bestritt acht lange Jahre kein US-Amerikaner einen Heim-GP. Im Juni 2007 wurde Toro-Rosso-Fahrer Scott Speed in Indianapolis Dreizehnter. Wenige Wochen später war er seinen Job los. Als ihn Teamchef Franz Tost nach einem weiteren Patzer zur Rede stellte und Scott sich einfach umdrehen und weggehen wollte, erhielt er vom Tiroler einen Klapps auf den Rücken. Tost: «Ich wollte ihn damit zu verstehen geben – so lösen wir hier nicht Probleme. Bleib gefälligst hier und rede mit uns.»
Speed stellte das nachher so dar, als hätte ihn der eigene Teamchef geschlagen, aber im Grunde war das alles egal, denn Scott war ein Auslaufmodell.
Der damalige Toro-Rosso-Mitbesitzer Gerhard Berger: «Er tat immer so, als wüsste er alles, aber in Wahrheit war er der dümmste Formel-1-Fahrer, den ich je getroffen habe.»
Wenn das Team den Kalifornier über Funk anrief und ihn fragte, wo er sich befände, dann konnte da schon mal die Antwort zurückkommen: «Ich habe keine Ahnung. Ich lenke nach links.»
Speed war bisweilen (nomen est omen) schnell, aber er wusste selten, wieso. Berger resümierte damals: «Wenn ein Fahrer keine Leistung bringt, versucht er sich herauszureden. Aber dadurch, dass ich selbst Rennfahrer war, kannte ich alle Ausreden schon, den ganzen Mist.»
Nach 28 Rennen (von Bahrain 2006 bis Nürburgring 2007) war dann Schluss für Speed, beim darauffolgenden Grand Prix in Ungarn sass ein gewisser Sebastian Vettel im Toro Rosso. Der Rest ist WM-Historie …
Speed kehrte in die USA zurück und fuhr NASCAR-Rennen. Mit mässigem Erfolg. Fabelhaft schlug er sich hingegen im Global RallyCross Championship – Meister 2015, 2016 und 2017 mit Volkswagen! Diese Serie setzte er mit der US-Meisterschaft 2018 fort.