Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Grand Prix in Saudi-Arabien: Noch viele Hürden

Von Mathias Brunner
​Seit Frühling 2019 gibt es Kontakt zwischen Saudi-Arabien und der F1-Führung zur Austragung eines WM-Laufs. Aber bis zu einem Rennen im Vergnügungspark Qiddiya sind noch viel Hürden zu überwinden.

Saudi-Arabien baut systematisch eine Präsenz im Rennsport auf: Es begann mit den Elektroflitzern der Formel E und dem ePrix von Ad-Diriyah bei Riad im Dezember 2018. Im Januar 2020 findet die Raid-Rallye Dakar in Saudi-Arabien statt. Mittelfristig könnte die Formel 1 folgen, mit einem WM-Lauf auf einer neuen Rennstrecke im Vergnügungspark Qiddiya, 40 Autominuten südwestlich der Hauptstadt Riad.

Ende Juni 2019 ist der Plan präsentiert worden, wie dieser gewaltige Park aussehen soll, der zur «Saudi Vision 2030» gehört, dem Bestreben, in Form von mehr Tourismus die Einkommenstruktur des Landes zu ändern. Qiddiya City soll bis zum Jahr 2030 zu einem der weltweit grössten Tourismusziele werden, der Park ist auf einer Fläche von 334 Quadratkilometern angelegt – mit Sport-Arenen, einer Rennstrecke, Wasser- und anderen Vergnügungsparks, Kulturveranstaltungen und vielem mehr. Der Park soll am Schluss 300 Attraktionen umfassen und 17.000 Menschen beschäftigen. Erster Knaller soll 2022 der arabische Ableger des US-amerikanischen Vergnügungsparks Six Flags werden.

Die Formel-1-Führung will sich im Mittleren Osten breiter aufstellen, weil sie dort einen Wachstumsmarkt wittert. Teil der heutigen Formel-1-WM sind die beiden Rennen in Bahrain und in den Vereinigten Arabischen Emiraten, genauer in Abu Dhabi. Formel-1-CEO Chase Carey und sein Geschäftsleiter Sean Bratches haben bei den Rennstallchefs vorgefühlt. Sie wollten wissen, wie die Teambesitzer einem Rennen im streng islamisch-konservativen Saudi-Arabien gegenüberstehen.

Die Rückmeldung der Teamchefs an Saudi-Arabien lautete: Grundsätzlich ja, aber nur bei entsprechenden Zugeständnissen in Sachen Menschenrechte, Geschlechtergleichheit und Informationsfreiheit. Die Rennen in Arabien bleiben umstritten: Bahrain ist immer wieder wegen Verstössen gegen die Menschenrechte in den Schlagzeilen, Saudi-Arabien ebenfalls.

Die Qiddiya-Betreiber sind sich ihrer Sache sicher: In den sozialen Netzwerken wird mit Grafiken gearbeitet, welche das offizielle Formel-1-Logo zeigen.

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