Formel-1-CEO Chase Carey: Wichtiges Thema liegt brach
Chase Carey: Zu Zeiten dieses Aston Martin sprach noch keiner von Nachhaltigkeit
Vor kurzem konferierte Formel-1-CEO Chase Carey am Telefon mit Wall-Street-Analysten. Es ging vor allem um den Gesundheitszustand der Königsklasse. Der US-Amerikaner ging aber auch auf einen Aspekt ein, der seiner Meinung nach vernachlässigt wird – um das Thema Nachhaltigkeit, um die Einbindung der Formel 1 in die Umwelt- und Klimaschutzdebatte. Eine der Massnahmen in der Formel 1: 2021 wird im GP-Sport auf synthetische Kraftstoffe umgestellt.
Der Schritt in die neue Turbohybrid-Ära erzeugt gemäss Carey bei den Fans nicht das Echo, welches sich die Hersteller wünschen. Die Fans reagierten 2014 vor allem verärgert, weil mit der Umstellung vom hochdrehenden 2,4-Liter-Saugmotor-V8 auf den niedertourigen Turbo ein satter Sound verlorengegangen ist. Dass die 1,6-Liter-V6-Turbomotoren ein Wunderwerk an Effizienz sind, diese Nachricht wird gemäss Carey zu selten überbracht.
Carey hat das im Rahmen der Telefonkonferenz so formuliert: «Unsere Bemühungen in Sachen Nachhaltigkeit sind eine wenig erzählte Geschichte der Formel 1. Da wollen wir in den kommenen Monaten den Hebel ansetzen. Unsere Turbohybrid-Aggregate sind punkto Wirkungsgrad ein unfassbarer Fortschritt. Die Triebwerke sind kraftvoller denn je, aber viel effizienter als früher. Wir müssen Themen wie Energierückgewinnung oder Wirkungsgrad besser in die Auslage stellen.»
«Unsere Partner sind begeistert davon, dass wir die Nachhaltigkeit mehr betonen werden. Wir arbeiten eng mit Firmen aus der Öl-Industrie bei Themen wie Biokraftstoffen oder synthetischem Sprit. Für jeden Menschen ist der Umweltaspekt von Relevanz. Wir werden im Rahmen der Formel-1-Veranstaltungen verschiedene Initiativen einbauen, welche Umwelt und Technik thematisieren. Wir müssen besser zeigen, wie faszinierend, kraftvoll und ökonomisch unsere Motoren sind.»