Neues Rätsel Racing-Raritäten: Ein kurzes Vergnügen
Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir bekanntlich jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.
Die Lösung vom letzten Mal: Der italienische Le-Mans-Sieger und Nudelfabrikant Paolo Barilla beim historischen Grand Prix von Monaco 2018, er sitzt am Lenkrad seines Ferrari 312B.
Vor fast genau einem Jahr kamen die Formel-1-Fans am Circuit de Spa-Francorchamps alleine aus diesem Grund auf ihre Kosten: Formel-1-Veteran Jacky Ickx feierte seinen ersten GP-Sieg 50 Jahre zuvor (1968 in Rouen/Frankreich) mit zwei Demo-Runden in einem fabelhaften Ferrari 312B.
Mit einem Fahrzeug eines solchen Typs erzielte Ickx 1970 drei GP-Siege: Er gewann 1970 in Österreich, Kanada und Mexiko und sicherte sich letztlich den zweiten WM-Rang hinter Jochen Rindt, der beim Italien-GP tödlich verunglückte und posthum zum Weltmeister gekürt wurde. Das Rennen von Monza gewann damals Ickx’ Teamkollege Clay Regazzoni. Auch Mario Andretti konnte im 312B einen GP-Sieg feiern: Er entschied im Folgejahr den Saisonauftakt in Südafrika für sich. Grund genug, die vierrädrige Legende noch einmal aufheulen zu lassen.
Der von Ickx in Spa-Francorchamps pilotierte Ferrari 312B war vom ehemaligen GP-Piloten und Le-Mans-Sieger Paolo Barilla in den USA gefunden und gekauft worden, der Nudelfabrikant liess den Renner aufwändig restaurieren. Davon wurde sogar eine überaus sehenswerte Dokumentation gedreht, die 2017 gezeigt wurde – Ferrari 312B. Bei Barillas Wagen handelt sich um jenes Chassis Nummer 4, mit dem Clay Regazzoni 1970 in Monza den Grossen Preis von Italien gewann.
Der am 20. April 1961 in Mailand geborene Barilla begann 1975 mit dem Rennsport – Karting, dann ab in die Einsteigerformel Fiat Abarth, anschliessend Formel 3, wo er auf Anhieb Gesamtdritter wurde. Also stieg Barilla in die Formel 2 auf. Über siebte Plätze kam er nicht hinaus. Das beste Ergebnis in der Nachfolge-Formel 3000 war ein vierter Platz 1988. Besser lief es in Le Mans: Gesamtsieg 1985 mit Joest Racing, an der Seite seiner Porsche-956B-Stallgefährten Klaus Ludwig und Louis Krages (John Winter), sein grösster Erfolg als Rennfahrer.
In der Formel 1, 1990 mit Minardi, blieb Barilla ein Hinterbänkler, mit Rang 11 beim Grossen Preis von San Marino in Imola 1990 als Highlight. Vor Ende der Saison wurde er durch den talentierteren Gianni Morbidelli ersetzt.
Im Formel-1-Auto war er es nicht, als Geschäftsmann schon – Weltklasse. Zusammen mit seinen Brüdern Luca und Guido hat er das 1877 gegründete Familienunternehmen zum grössten Hersteller von Hartweizen-Teigwaren gemacht.
Damit zum neuen Rätsel: Dieser Fahrer erarbeitete sich einen unvergleichlichen Ruf, aber aus der erhofften Grand-Prix-Karriere wurde nichts. Leider war sein Einsatz von kurzer Dauer.
Wer ist das?
Wo und wann ist das Bild aufgenommen worden?
Machen auch Sie mit!