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Nico Hülkenberg: «Ich bin Renault nicht böse»

Von Vanessa Georgoulas
Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg

Renault-Pilot Nico Hülkenberg erfuhr in dieser Woche, dass er sein Renault-Cockpit verlieren wird. Der Deutsche bleibt trotzdem cool und beteuert: «Ich fühle mich nicht gefährdet oder unter Druck.»

Dass Renault im nächsten Jahr nicht mehr auf die Dienste von Nico Hülkenberg setzen wird, war für den routinierten Formel-1-Star kein Schock. Schliesslich hatte sich die Entscheidung der Teamführung bereits in den vergangenen Wochen abgezeichnet, wie der Deutsche erklärte: «Es gab einige Hinweise in der Sommerpause, die Dynamik hatte sich in der Woche nach Ungarn verändert und ich wusste, dass da vielleicht etwas im Argen liegt. Denn bis zu einem gewissen Punkt sah alles gut aus, aber dann wurde klar, dass es vielleicht eine Änderung geben wird. Am Montag kam dann der Anruf.»

«Ich finde es schade, dass sich unsere Wege trennen, denn wir haben uns gemeinsam etwas vorgenommen, das wir nur zum Teil erreicht haben», seufzte Nico, und fügte an: «2017 machten wir noch gute Fortschritte, im vergangenen Jahr lief es auch noch sehr gut aber in dieser Saison ging es nicht mehr voran. Da fängt das Problem dann an, natürlich macht sich im Team, Vorstand und Management eine Unzufriedenheit breit. Und dass dann nach Änderungen verlangt wird, ist auch nicht Neues. Es ist nur ein bisschen enttäuschend, dass wir das nicht weiterführen werden.»

Wir fragen nach: Ist Hülkenberg enttäuscht, dass er die enttäuschende Renault-Form in diesem Jahr ausbaden muss? «So ist das Leben, so ist der Sport», erklärt der Wahl-Monegasse gelassen. «Gewisse Dinge kann man beeinflussen, andere nicht. Ich bin mit meiner Saison auch nicht ganz zufrieden. Aber die Situation ist schwierig, speziell im Mittelfeld, in dem du in diesem Jahr quasi gegen zehn andere Autos fährst. Dass wir nicht wirklich da stehen, wo wir sein sollten, macht das Ganze auch nicht einfacher. Da ist permanent Druck auf dem Kessel, wenn die kleinste Kleinigkeit schiefgeht, sieht man ziemlich alt aus. Wir haben auch in einigen Rennen reichlich Punkte liegen lassen, das hätte auch ganz anders aussehen können.»

«Aber ich nehme es nicht schwer und bin dem Team auch nicht böse», beteuert der 32-Jährige. «Jetzt geht es darum, dass wir dieses Jahr gemeinsam gut beenden und ich werde in den neun verbliebenen Rennen maximal angreifen, um möglichst viele Punkte zu sammeln.» Grinsend fügt er an: «Wir Fahrer werden ja mit Punkteprämien belohnt, da ist die Motivation natürlich noch vorhanden.»

Dass Haas-Teamchef Günther Steiner bereits öffentlich Interesse an einer Verpflichtung des Emmerichers bekundet hat, dürfte zu Hülkenbergs Gelassenheit beitragen. Er betont: «Ich fühle mich frei und entspannt, gar nicht unter Druck oder gefährdet, zwischen die Stühle zu fallen. Es gibt durchaus Interesse, aber es muss für mich natürlich auch passen. Noch liegt es in der eigenen Hand, deshalb kann ich relativ gut damit umgehen und mich auf die Rennen konzentrieren.»

Mit Blick auf die Vertragsverhandlungen über seine Formel-1-Zukunft verrät Nico ausserdem: «Es geht dabei um mehrere Faktoren, einerseits gibt es da den ganzen Deal, die Aussichten des Teams, die anderen Optionen. Wenn alles vor dir liegt, analysierst du das Ganze und entscheidest dann, was du tun willst. Dieser Prozess ist noch nicht so weit fortgeschritten und ich denke, es wird noch ein paar Wochen dauern, bis ich das weiss.»

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