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Jody Scheckter: «Dann wird man ein bisschen blöder»

Von Vanessa Georgoulas
Jody Scheckter fuhr 1979 den Monza-Sieg vor seinem Teamkollegen Gilles Villeneuve ein

Jody Scheckter fuhr 1979 den Monza-Sieg vor seinem Teamkollegen Gilles Villeneuve ein

Vor 40 Jahren eroberte Jody Scheckter in Monza im Ferrari nicht nur den Sieg, sondern auch den WM-Titel. Der GP-Veteran erinnert sich an diesen Triumph und spricht über seine anstehende Jubiläumsfahrt im Ferrari 312 T4.

Nur wenige GP-Stars hatten das Privileg, im Highspeed-Tempel von Monza einen Titelgewinn zu feiern. Jody Scheckter gelang dieses Kunststück 1979 im Ferrari 312 T4, in dem er an diesem Wochenende zur Feier des 40-jährigen Jubiläums ausrücken wird. Der Südafrikaner, der zwischen 1972 und 1980 insgesamt 112 GP-Starts bestritten hat, erinnert sich: «Ich war damals einfach nur erleichtert.»

«Ich bestritt seit 1972 Formel-1-Rennen und in der Saison 1974 hätte es mit Tyrrell auch beinahe geklappt. Ich verliess Monza in jenem Jahr mit einem Punkt Rückstand auf Emerson Fittipaldi, aber lam Ende verpasste ich den Titelgewinn. Danach sagte ich mir: ‚Ich bin in der Lage, den Titel zu holen.‘ Es dauerte dennoch sieben Jahre, bis es soweit war. Der Druck war unglaublich, und ich tat alles, um zu gewinnen. Normalerweise baut sich die Spannung bis zum Rennen immer wieder neu auf, aber in jenem Jahr war der Druck einfach immer da. Deshalb war es auch eine derart grosse Erleichterung, als es dann mit dem Titel geklappt hat», erzählt der 69-Jährige.

Und Scheckter, der mit einem 8-Punkte-Vorsprung auf Jacques Laffite und einem 12-Punkte-Polster auf seinen Teamkollegen Gilles Villeneuve nach Monza reiste, gesteht: «Ich war mir gar nicht sicher, dass es klappen könnte. In der Woche vor dem Rennen testete Gilles ständig auf Qualifying-Reifen und die Zeitungen waren voller Schlagzeilen über neue Rekorde, die er brach. Ich testete auf den härtesten Reifen und konzentrierte mich auf das Auto. Ich war schneller als er, sowohl im Qualifying als auch im Rennen.»

Die akribische Vorbereitung zahlte sich aus, Scheckter gewann das Rennen vor Villeneuve und Clay Regazzoni im Williams-Ford. Und auch für seine Jubiläums-Fahrt scheute der Weltmeister von 1979 keinen Aufwand. «Ich habe mich umfassend vorbereitet, sobald ich wusste, dass wir das machen werden, wurde das Auto nach Italien geschickt, wo es vom gleichem Mechaniker, den ich damals hatte, gecheckt wurde. Danach wurde es für eine Veranstaltung in der Laverstoke Farm nach England zurückgeflogen. Dort habe ich eine kleine Strecke, auf der ich das Auto dann fuhr und es fühlte sich gut an. Nun ist das Auto wieder in Monza.»

Und was erwartet der zehnfache GP-Sieger von der neuerlichen Demofahrt auf dem Highspeed-Kurs von Monza? «Ich weiss nicht, wie es sich anfühlen wird, aber ich denke, es wird ähnlich wie vor 40 Jahren sein. Natürlich bin ich am Steuer heute nicht mehr ganz so selbstbewusst wie zu meinen Rennfahrer-Zeiten. Aber vielleicht werde ich am dritten Tag etwas schneller sein, ganz einfach, weil ich blöd bin. Wenn das Visier runterklappt, dann wird man ein bisschen blöder. Ich muss sagen, dass es ein grosses Privileg für mich ist, nach Monza zu gehen. Ich denke, es ist fünf Jahre her, seit ich letztmals einen Grand Prix besucht habe. Ich habe Freunde in der Formel 1 und schaue mir die Rennen immer noch gerne an, es wird also fantastisch sein, in Monza wieder in einem Auto auszurücken. Mit dem V12-Motor wird es auf jeden Fall ein wundervoller Sound.»

Monza-Demorunden Jody Scheckter im Ferrari 312 T4

Freitag: 14.20 Uhr bis 14.30 Uhr
Samstag: 14.20 Uhr bis 14.30 Uhr
Sonntag: 13.10 Uhr bis 13.20 Uhr

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