FP2 Monza: Zweite Bestzeit von Charles Leclerc!
Charles Leclerc war auch im zweiten freien Training zum Italien-GP der Schnellste
Nachdem die ersten 90 Trainingsminuten auf dem Autodromo Nazionale von Monza vom Regen bestimmt wurden und sowohl Kimi Räikkönen als auch Sergio Pérez in der Streckenbegrenzung gelandet waren, durften die GP-Stars zum Nachmittagstraining auf trockener Bahn ausrücken. Die Wetterexperten bezifferten die Regenwahrscheinlichkeit für die zweite Session des Tages allerdings mit 80 Prozent, weshalb sich die Strecke gleich zu Beginn schnell füllte. «Sie müssen die trockene Strecke nutzen», kommentierte GP-Veteran und Sky Sports F1-Experte Anthony Davidson.
Lewis Hamilton setzte sich gleich zu Beginn mit 1:22,450 min an die Spitze, Charles Leclerc, der das erste freie Training als Schnellster abgeschlossen hatte, reihte sich mit vier Hundertsteln Rückstand auf den WM-Leader und 78 Tausendsteln Vorsprung auf dessen Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas auf Platz 2 ein. Dabei beschwerte sich Hamilton bei seinem Team, dass er keinen Vordermann hatte, um dessen Windschatten zu nutzen. Trotzdem konnte der fünffache Champion die Spitzenposition nicht nur halten, er verbesserte seine Bestmarke auf 1:21,972 min. Dahinter belegten Sebastian Vettel und Max Verstappen die Positionen 2 und 3.
Zwölf Minuten nach dem Start der Session kam der Regen und die ersten Fans am Streckenrand spannten ihre Regenschirme auf. Für McLaren-Rookie Lando Norris hatte der Nachmittag zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht begonnen, denn an seinem Renner wurde ein kleines Ölleck entdeckt, das beseitigt werden musste. Obwohl der Regen nahte, gab Valtteri Bottas im zweiten Mercedes Gas und schaffte es bis auf sieben Hundertstel an die Zeit seines Stallgefährten heran.
Das silberne Duo wurde jedoch gleich darauf von der Spitze verdrängt, denn Leclerc legte nach und unterbot die Rundenzeit des WM-Leaders um ganze neun Zehntel. Der Monegasse war allerdings auf den weichen Reifen unterwegs, während Hamilton seine Bestzeit auf den mittelharten Gummis gedreht hatte. Auch Vettel schaffte es an Hamilton vorbei, blieb aber zwei Zehntel langsamer als der Spa-Sieger. Hinter dem Heppenheimer folgte Max Verstappen, der auch auf weichen Reifen unterwegs war. Dessen Teamkollege Alex Albon war bei seinem schnellsten Versuch auch nur zwei Zehntel langsamer als der routinierte Niederländer.
Weil es mittlerweile zu Nieseln begonnen hatte, wurde es für kurze Zeit ruhig im königlichen Park von Monza. Die Zuschauer warn dennoch aus dem Häuschen, denn am Kommandostand von McLaren entdeckten sie ein bekanntes Gesicht: Der zweifache Champion und Ex-Ferrari-Pilot Fernando Alonso, der mittlerweile als Berater für den britischen Traditionsrennstall unterwegs ist, sorgte für viel Freude bei den Tifosi. Kurzzeitig wurde die rote Flagge geschwenkt, um das Kies von der Strecke zu wischen, das die Fahrer bei ihren Ausritten neben die Strecke auf die Bahn geschaufelt hatten.
Zur Halbzeit durchbrach Romain Grosjeans Haas-Renner die Stille. Der Genfer rückte auf den weichen Reifen aus, während das Mercedes-Duo erneut mit jenen Mediums die Box verliess, auf denen es zuvor die persönlichen Bestzeiten aufgestellt hatte. Auch Grosjeans Teamkollege Kevin Magnussen wagte sich auf die Strecke, berichtete aber über Boxenfunk, dass es speziell in der sechsten Kurve sehr rutschig sei.
Ein paar Minuten später wechselten die beiden Silberpfeil-Piloten auf die weichen Reifen, auf denen sie allerdings Dauerläufe mit viel Sprit an Bord absolvierten, weshalb ein Vergleich zu den Ferrari-Zeiten nicht möglich war. Trotzdem war Hamilton – auch wegen des gespendeten Windschattens seines Teamkollegen flott unterwegs: Am Ende fehlten nur 68 Tausendstel auf die Bestzeit von Leclerc. Die Ferrari-Stars drehten trotz des wieder stärker werdenden Regens ihre Runden auf den Slicks, konnten dabei ihre Rundenzeiten aber natürlich nicht verbessern.
Dennoch durfte sich Leclerc am Ende mit 1:20,978 min über die Bestzeit freuen. Hamilton, Vettel, Bottas, Verstappen, Albon, Gasly, Grosjean, Daniel Ricciardo und Kvyat komplettierten die Top-10. Auf den weiteren Rängen folgten Nico Hülkenberg, Carlos Sainz, Magnussen, Kimi Räikkönen, Lance Stroll, Sergio Pérez, Antonio Giovinazzi, Lando Norris, Robert Kubica und George Russell.