Sebastian Vettel (Ferrari): «Die Gefahr gehört dazu»
Sebastian Vettel
Der Formel-2-Unfall auf dem Circuit de Spa-Francorchamps, der Anthoine Hubert das Leben kostete, hat die Diskussion um die Sicherheit der Traditionsstrecke in den Ardennen neu entfacht. Das ist grundsätzlich positiv, findet auch Sebastian Vettel, der den Tod des Franzosen als Weckruf bezeichnet. «Es hätte nicht schlimmer ausgehen können», erklärt der Deutsche in der Monza-Pressekonferenz. «Was passiert ist, wird genau untersucht und ich denke, das ist gut und auch das, was man erwartet.»
«Aber ich denke, es wäre falsch, voreilige Schlüsse zu ziehen», warnt der 52-fache GP-Sieger, der auch an den tragischen Japan-Unfall von Jules Bianchi erinnert, nach dem der Franzose nie mehr aufwachte. Man muss alle Elemente bei der Analyse berücksichtigen, nicht nur die Streckencharakteristik, ist sich Vettel sicher. «Das ist nur ein Teil der Faktoren, die man genauer unter die Lupe nehmen muss», mahnt der 32-Jährige.
«Ich bin ein Fan der belgischen Strecke, denn es ist ein WM-Kurs mit einer grossartigen Historie und sie umfasst viele einzigartige Kurven», stellt der Heppenheimer klar. «Aber klar, nach den jüngsten Ereignissen müssen wir uns alles genau anschauen und uns die Zeit nehmen, um zu verstehen, was genau passiert ist, bevor wir unsere Schlüsse ziehen.»
«Nach meinem Verständnis führte eine Art Kettenreaktion zum Crash», fügt Vettel an, und betont: «Bis zu einem gewissen Grad gehört das zum Motorsport dazu. Er ist gefährlich, und das macht einen Teil der Spannung aus. Aber die letzten Jahre mit dem Tod von Jules und Anthoine waren sicherlich eine Art Weckruf. Diese tragischen Ereignisse zeigen, dass es immer noch viel zu tun gibt, auch wenn einige Leute denken, der Sport sei zu sicher und deshalb langweilig geworden.»
«Ich denke, es gibt in der Formel 1 durchaus einige Sachen, die man immer Boch besser machen kann. Wir müssen uns verbessern und weiter daran arbeiten. Denn mir wäre es lieber, eine fade Formel-1-WM statt diese Verluste hinzunehmen. Das steht ausser Frage.»