Formel 1 in Miami: Anwohner-Ärger nimmt kein Ende
Wann kommt die F1 nach Miami?
Noch immer will die Formel-1-Führung den größten Zirkus der Welt nach Miami (Florida) bringen. Aus 2019 wurde nichts, aus 2020 auch nicht. Inzwischen wird Plan B verfolgt.
Denn das Rennen in Downtown Miami ist seit einigen Monaten endgültig vom Tisch – zu viele Einsprachen der Anwohner, zu viele Klagen von Händlern, die Angst hatten, dass ihre Geschäfte über Wochen zugebaut würden.
Stattdessen ist Plan B in der Pipeline. Also eine Streckenführung beim Hard Rock Stadium, dem Zuhause des Football-Teams Miami Dolphins, also im Norden der Stadt, gut zwanzig Autominuten von jener American Airlines Arena entfernt, um welche der Miami-GP-Kurs hätte führen sollen.
Tom Garfinkel, CEO der Miami Dolphins und des Hard Rock Stadions: «Wir haben hier reichlich Land, also könnten wir beim Hard Rock Stadion einen Weltklassekurs bauen, der keine bestehende Infrastruktur beeinträchtigt.»
Der Vorteil gegenüber Downtown Miami: Die Dolphins benötigen für eine Veranstaltung in und rund um ihr Stadion eigentlich keine Zustimmung der Nachbarn.
Natürlich aber will das Football-Team aus der NFL selbst kein schlechter Nachbar sein und hat Anwohner und Geschäftsleute zu einem Treffen eingeladen, um sich die Meinungen anzuhören. Hinzu kommt: Wie es heißt, würde bei einem Rennen wohl auch ein kleiner Teil der Northwest 199th Street genutzt werden und damit eine Einwilligung notwendig, da dann Teile für den Straßenverkehr gesperrt werden müssten.
Die Dolphins trommeln dafür, betonen den wirtschaftlichen Profit, den die Community daraus ziehen könnte. Mehr noch als aus dem Super Bowl, der im Februar 2020 im Hard Rock Stadium stattfindet.
Während dann 65.000 Zuschauer im Stadion sitzen werden, rechnen die Verantwortlichen rund um das Rennen mit 200.000 Fans und mit 423 Millionen Dollar, die von den Besuchern ausgegeben werden. Doch auch Plan B ist kein Selbstläufer. «Das ist noch keine beschlossene Sache», betonte Barbara Jordan, die für Miami-Dade County zuständige Kommissarin: «Ich denke, das Negative überwiegt das Positive.»
«Es fällt mir sehr schwer, die Tatsache wegzuwischen, dass wir von einem Formel-1-Rennen mitten in einer Wohngegend sprechen», fügte Jordans Vorgängerin, Barbara Ferguson, hinzu. «Das ergibt für mich keinen Sinn.»
«Sie scheren sich nicht darum, sie kümmern sich nicht um uns», kritisierte eine Bewohnerin. Die Vorwürfe beziehungsweise Bedenken: Der Verkehr, die Lärmbelästigung und Zweifel, dass das durch die Veranstaltung eingenommene Geld bis zur Gemeinde durchdringt. Fortsetzung folgt.