Vor Singapur-GP: Charles Leclerc (Ferrari) in Sorge
Charles Leclerc
Pirelli-Rennchef Mario Isola weiss: «Die Rennen in Singapur zählen zu den spannendsten und den am wenigsten vorhersehbaren der Saison. Die Boxenstopp-Strategie spielt oft die entscheidende Rolle. Nicht zuletzt bedingt durch die hohe Wahrscheinlichkeit, dass im Verlauf der anstrengenden zwei Rennstunden das Safety-Car auf die Strecke kommt.» Die Wahrscheinlichkeit, dass Bernd Mayländer ausrücken muss, liegt nach elf GP-Austragungen bei 100 Prozent.
Isola weiter: «Der Start von der Pole-Position erwies sich in der Marina Bay bislang als erheblicher Vorteil.» Der Mailänder hat Recht: Acht der bislang elf Sieger des Nachtrennens waren vom besten Startplatz losgebraust. Das ist gut für den Ferrari-Piloten Charles Leclerc, aber der Monegasse macht sich Sorgen: «Wir haben am Freitag gesehen, dass Mercedes im Dauerlauf stärker gewesen ist.»
Wenn wir den Chaos-Faktor Safety-Car-Phase mal einen Moment ausser acht lassen, dann ist eine Einstopptaktik für den Singapur-GP der schnellste Weg vom Start bis ins Ziel. Also Start auf den weichen Pirelli (rot markiert), in einem Fenster zwischen den Runden 16 und 20 dann Wechsel auf die mittelharten Walzen (gelb markiert) und damit ins Ziel (61 Runden oder zwei Stunden).
Wer auf mittelharten Pirelli startet, kann sie gemäss Pirelli-Schätzung bis zu den Runden 28 bis 32 benutzen und dann auf den harten Reifen wechseln (weiss markiert). Dies gilt als zweitschnellste Taktik.
Eine andere Vorgehensweise, aber langsamer: Start auf den weichen Pirelli, nach 14 bis 18 Runden Wechsel auf hart und damit bis ins Ziel.
Ein Zweistopper mit der Sequenz weich, weich, mittelhart ist gemäss Pirelli deutlich langsamer, aufgrund der Boxenanfahrt und der Gefahr, im Verkehr hängen zu bleiben. Das Überholen auf dem Marina Bay Circuit ist sehr schwierig.
Mario Isola: «Nach der Strafe für Daniel Ricciardo gehen die ersten Neun mit dem weichen Reifen ins Rennen. Auf dem Papier ist das die beste Ausgangslage, aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir hier in Singapur auf alles gefasst sein müssen.»