Max Verstappen (Red Bull): Strafe, aber gute Laune
Max Verstappen in Sotschi
Das ist für keinen Formel-1-Piloten eine angenehme Situation: Max Verstappen weiss schon vor dem Grand Prix von Russland, dass er nicht aus den ersten zwei Startreihen ins Rennen gehen wird – die Techniker von Honda bauen in seinen Wagen einen neuen Motor ein, das bedeutet fünf Ränge zurück. Der 21-Jährige lässt sich davon die Laune nicht verderben. Er sagt im Fahrerlager des Sotschi-Autodroms augenzwinkernd: «Dann fahre ich eben als Sechster los.»
Aber niemand erwartet ernsthaft von Max eine Bestzeit, wenn es am Samstag in der Quali um alles geht. Wenn wir auch zu bedenken geben: Das Wetter soll am Samstag übel sein, und in einer nassen Quali ist bekanntlich alles möglich.
Verstappen meint: «Nein, ernsthaft – ich habe das nicht als Witz gemeint! Im vergangenen Jahr bin ich von ganz hinten losgefahren, und ich konnte recht flott überholen. Realistisch hätte ich in der Quali Rang 4 oder 5 herausgeholt, nun bin ich halt Neunter oder Zehnter. Das ist keine grosse Sache.»
«Wir haben uns gedacht: Wieso nicht hier eine Strafe kassieren, auf einer Strecke, wo das nicht so ins Gewicht fällt? Dann sollte ich auch genügend Motorteile haben, um damit über den Rest der Saison zu kommen.»
Wo steht Honda gemäss Max Verstappen? «Ich halte mich ständig auf dem Laufenden, um zu sehen, was alles aufgegleist ist. Was ich da höre, damit darf ich sehr zufrieden sein.»
Und wo steht Red Bull Racing gemessen an Ferrari und Mercedes? «Das variiert ständig, von Rennstrecke zu Rennstrecke. Manchmal sind wir in langsamen und mittelschnellen Kurven besser, manchmal sind sie es. Wir fahren unterschiedliche Flügeleinstellung, also ist das im ständigen Wandel, das gilt auch für schnelle Bögen. Das macht den Vergleich sehr, sehr schwierig.»
War Max von der Ferrari-Leistung in Singapur verblüfft? «Ja und nein. Wenn wir ihre Leistung von Ungarn als Vergleich heranziehen, wo sie gut eine Minute hinter Lewis und mir ins Ziel gekommen sind, dann ja. Aber auf der anderen Seite waren sie in Singapur oft sehr konkurrenzfähig, von daher eher nein. Ich finde es ohnehin verwirrend, was in diesem Jahr passiert. In Monza waren wir viel konkurrenzfähiger als erwartet, in Singapur hatten wir uns mehr erhofft. Das geht ständig auf und ab.»