Lewis Hamilton: So hoch war der Zeitverlust in Mexiko
Mit einer bedachten Fahrt und einer klugen Strategie schaffte es Lewis Hamilton in Mexiko vom dritten Startplatz zum Sieg. Dabei musste der fünffache Weltmeister und WM-Leader mit einem beschädigten Auto durchs Rennen kommen, weil er beim Start eine unliebsame Begegnung mit Max Verstappens Red Bull Racing-Renner hatte.
Dabei ging nicht nur ein Teil des Unterbodens am Silberpfeil des späteren Siegers kaputt, auch die Frontflügel-Endplatte wurde in Mitleidenschaft gezogen, wie Mercedes-Technikchef James Allison in seiner «Pure Pitwall»-Antwort auf die entsprechende Fan-Frage erklärt. «Als Lewis und Verstappen beim Start aneinander gerieten, entstand an Lewis’ Auto ein beträchtlicher Schaden. Wenn man sich die Aufnahmen des Crashs genau anschaut, dann sieht man ein Teil wegfliegen, und das war eine Ecke von Lewis’ Unterboden, die sich da verabschiedet hat. Auch am Frontflügel entstand bei der Endplatte ein kleiner Schaden, und das hat sich auf die Aerodynamik ausgewirkt.»
«Durch den Verlust an Abtrieb, den Lewis wegen des Schadens hinnehmen musste, war er etwa eine Zehntel pro Runde langsamer unterwegs», verrät der Ingenieur. «Das klingt vielleicht nicht nach viel, aber wenn man sieht, dass der GP mehr als 70 Runden lang war, dann erkennt man, dass er durch den Schaden etwa sieben Sekunden verloren hat. Angesichts seines Vorsprungs von weniger als zwei Sekunden, den er im Ziel auf Sebastian Vettel hatte, ist das schon eine ganze Menge.»
Umso höher sei die Leistung des WM-Leaders einzuschätzen, lobt Allison den Mercedes-Goldjungen, der auf dem besten Weg ist, in Austin seinen sechsten Titel einzufahren. «Es war eine sehr gute und kontrollierte Fahrt, die Lewis am Sonntag zeigte, er war trotz des Schadens am Auto, mit dem er das ganze Rennen hindurch klarkommen musste, in der Lage, vor dem Ferrari zu bleiben und ein gutes Tempo zu fahren.»
Zumal Hamilton auch mit überhitzenden Bremsen zu kämpfen hatte – genauso wie sein Teamkollege Valtteri Bottas, der die Ziellinie als Dritter hinter Vettel kreuzte. Allison weiss: «Der Rundkurs in Mexiko ist aus vielen Gründen ein Spezialfall, vor allem die Höhenlage von mehr als zwei Kilometern über Meer ist ungewöhnlich. Denn die Luft ist sehr dünn und das sorgt in mehrerer Hinsicht für neue Herausforderungen. Eine davon ist die Kühlung der Systeme, also des Motors und der Bremsen, die weniger effektiv ist. Man konnte sehen, dass unsere Bremsen überhitzten, wenn wir hinter den Ferrari gepusht haben, denn diese haben die ohnehin schon dünne Luft vor uns verbraucht.»