Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Lewis Hamilton und sein Kampf gegen die Dämonen

Von Andreas Reiners
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

Lewis Hamilton ist nicht immer nur der Strahlemann, der glückliche Sieger, der jubelnde Champion. Er gewährt einen Blick in seine Gefühlswelt.

Ein strahlender Formel-1-Weltmeister. Schulterklopfer. Emotionen, Freude, Jubel. Wolke sieben. Keine Frage: Lewis Hamilton schwebt auf einer Erfolgswelle, er ist der alte und neue Champion, wird in einem Atemzug mit den ganz Großen genannt.

Er prägt eine Ära, drückt der Königsklasse seinen Stempel auf, wird von seinen Fans gefeiert und verehrt. Der 34-Jährige genießt den Ruhm, den Erfolg in vollen Zügen.

Aber: Auch bei einem Lewis Hamilton ist nicht immer alles schön, nicht immer alles Wolke sieben, wie er in der Stunde seines Triumphes erklärt, denn Hamilton ist jemand, der auch einen Einblick in die etwas dunklere Seite seiner Gefühlswelt gewährt.

«Jedes Jahr erlebst du eine andere Achterbahnfahrt der Gefühle», sagte er. «Jeder von uns kämpft mit etwas im Leben. Ich kämpfe mit vielen verschiedenen Dingen und kämpfe gegen bestimmte Dämonen. Wenn du jeden Tag in den Spiegel schaust, ob du dich gut oder schlecht fühlst, gibt es immer eine dunkle Seite, die versucht, dich runterzuziehen», sagte er.

Wie zum Beispiel beim Tod von Niki Lauda. «Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so zusetzen würde, ihn zu verlieren. Ich war wirklich sehr verstört nach seinem Tod. Mir wurde schlagartig klar, wie sehr ich ihn mochte. Ich musste daran denken, wie er es war, der mich ein einem Hotelzimmer von Singapur davon überzeugen konnte, zu Mercedes zu wechseln, an die vielen anderen Moment, an seinen Humor, seinen Scharfsinn.»

Ein weiterer Tiefschlag: Der tödliche Unfall von Formel-2-Pilot Anthoine Hubert in Spa. «Wenn so etwas passiert, können Zweifel in dir aufkommen, die man abschütteln muss, wie: 'Ist es Zeit aufzuhören oder soll ich weitermachen?‘.»

Doch für ihn ist noch lange nicht Schluss. «Ich sehe mich derzeit nicht zurücktreten. Es ist ein erschreckender Gedanke, dass wir Sportler eines Tages damit aufhören müssen, das zu tun, was wir unser ganzes Leben lang geliebt haben. Ich glaube, ich habe noch mehr zu erreichen. Ich mag die Vorstellung eines Meisterwerks. Und dieses Meisterwerk ist noch nicht fertiggestellt.»

«Es gibt eine Menge Leben nach der Formel 1 und ich möchte Zeit mit meiner Familie verbringen. Ich möchte immer noch eines Tages eine Familie haben. Aber ich liebe das, was ich tue so sehr, dass ich nicht denke, dass es eine Menge gibt, das mich aufhalten kann.»


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