Crash von Robert Kubica: Magnussen war Auslöser
Robert Kubica nach dem Crash
Die Formel-1-Saison von Robert Kubica wird nicht besser: In den meisten Rennen fährt er seinem jungen Williams-Stallgefährten George Russell hinterher, in Brasilien zerknüllte der Krakauer im zweiten freien Training seinen Williams – da befand sich der Kanada-GP-Sieger von 2008 eben auf seiner ersten fliegenden Runde.
Der Williams brach schlagartig aus und knallte in die Leitschienen, und Kubica konnte sich eine ganze Weile lang nicht erklären, was in diesem Sekundenbruchteil passiert war. Erst als er sich später die Szene in Ruhe anschaute, wurde er schlauer.
«Ich war zunächst ratlos. Ich wusste nicht, wieso mir der Wagen in so bösartiger Weise aus der Kontrolle rutschen konnte und sehr spät in der Kurve obendrein. Im ersten Moment war ich überzeugt, dass am Wagen etwas gebrochen sein musste. Dann sah ich mir in Ruhe die Bilder an und erkannte den Haas, der vor mir fährt, einige Sekunden voraus. Er geriet komplett auf den Randstein und schaufelte viel Wasser auf die Bahn. Die Zeitlupenaufnahmen enthüllen dann, wie mein linkes Vorderrad sehr viel Wasser aufschaufelt, und das Unheil nahm seinen Lauf.»
«Dazu kam, dass ich auf harten Reifen unterwegs war, dass ich in meiner ersten Runde war. Diese Faktoren trugen ebenso zu meinem Abflug bei. Als das Auto ausbrach, war ich komplett unvorbereitet – ich schätze, es war einfach ein Zusammenspiel unglücklicher Faktoren.»
«Von aussen sah der Crash ziemlich brutal aus, im Cockpit fühlte sich das gar nicht so massiv an. Als ich merkte, dass mir der Wagen entglitt, machte ich mich auf einen viel härteren Einschlag gefasst. Aber zum Glück absorbierte der Radträger viel Energie.»
Im ersten Freitagtraining sass der Kanadier Nicholas Latifi im Wagen von Kubica, im zweiten gab es Schrott. Robert muss nun viel Arbeit ins dritte freie Training von Interlagos packen, das europäischer Zeit um 16.00 Uhr beginnt.
«Einfach wird das nicht – es ist nie schön, wenn du im freien Training nicht zum Fahren kommst und schon gar nicht, wenn der Wagen kaputt ist. Aber das hier war einfach etwas Pech. Wäre ich näher an Kevin dran gewesen, hätte ich gesehen, was er macht, und ich hätte meine Linie anders gewählt.»