Nico Hülkenberg: Die Wahrheit über seine Zukunft
Nico Hülkenberg in Brasilien
Nico Hülkenberg steht in Brasilien vor seinem 176. Start in der Formel 1, und mit grosser Wahrscheinlichkeit ist es sein zweitletzter in der Königsklasse: Der 32jährige Emmericher fällt zwischen Stuhl und Bank – bei Renault gnadenlos ausrangiert und für 2020 durch Esteban Ocon ersetzt, die Verhandlungen mit Haas gestrandet, die Chance bei Alfa Romeo-Sauber verflogen, zu Williams will der Le-Mans-Sieger von 2015 nicht zurück, wieso auch?
Was passiert nun mit dem WM-Siebten von 2018? In Interlagos meint der Renault-Fahrer über die Saison 2020: «Es ist nichts unterzeichnet, und das wird sich in absehbarer Zukunft auch nicht ändern. Ich habe Anrufe von verschiedenen Rennställen erhalten, aus ganz unterschiedlichen Serien, aber konkret tut sich derzeit gar nichts.»
«Ja, der IndyCar-Sport ist eine Möglichkeit. Aber ich bleibe dabei: Oval-Kurse sind nicht mein Ding, das reizt mich einfach nicht. Wenn schon Amerika, dann ausschliesslich auf Strassenkursen.»
«Ich bin eigentlich ganz entspannt. Ich will die Saison so gut als möglich abschliessen. Dann werde ich mich in Ruhe hinsetzen und entscheiden, was aus mir werden soll. Ich fühle mich nicht unter Druck, und ich werde ganz sicher nichts überstürzt unterzeichnen, nur um irgendwo fahren zu können.»
Ist es auch denkbar, dass der gegenwärtige WM-Zwölfte im kommenden Jahr eine Auszeit nimmt? «Ein Sabbatical? Ich weiss nicht. Ein Jahrzehnt Formel 1, das ist sehr intensiv, da lebst du in einem hohen Rhythmus. Ich muss vielleicht zunächst mal herausfinden, in welche Richtung mein Leben gehen soll. Im Grunde will ich gar noch nicht zu viel darüber nachdenken, denn noch bin ich ja in der Formel 1.»
«Klar habe ich in der Königsklasse Fehler gemacht, so wie das jeder Mensch in seinem Leben getan hat. Gewiss würde ich rückblickend heute Einiges anders machen, aber im Nachhinein bist du immer der Schlaue. Alles in allem bin ich mit mir im Reinen, was ich erreicht habe.»
«Eines will ich aber klarmachen: Ich trete nicht zurück, weder als Rennfahrer noch als Formel-1-Pilot. So wie es aussieht, stehe ich 2020 nicht am Start, aber ich bin für alle Gelegenheiten offen.»