Emerson Fittipaldi: «Tochter will Foto von Hamilton»
Emerson Fittipaldi und Jackie Stewart 2019 in Goodwood
Die Fans debattieren leidenschaftlich darüber, wie sich Lewis Hamilton mit seinen sechs WM-Titeln unter den ganz Grossen des Sports einreiht. Die brasilianische Rennlegende Emerson Fittipaldi findet: «Hamilton wäre in jeder Epoche ein harter Gegner gewesen.»
87 Pole-Positions, 83 Grand-Prix-Siege, 150 Podestplatzierungen und sechs WM-Titel – Lewis Hamilton ist der erfolgreichste Formel-1-Fahrer der Gegenwart. Die Fans debattieren leidenschaftlich darüber, wie sich der Mercedes-Star unter den Ikonen des Sports einreiht, unter Michael Schumacher und Ayrton Senna, Jim Clark, Juan Manuel Fangio und Alain Prost.
Emerson Fittipaldi, selber 1972 und 1974 Formel-1-Weltmeister geworden, darüber hinaus zweifacher Indy-500-Sieger und CART-Champion, hat es sich nicht nehmen lassen, den Brasilien-GP zu besuchen. Dabei sagt der Brasilianer: «Ich mag Lewis, er ist ein absoluter Top-Pilot und hat den WM-Titel überaus verdient gewonnen. Ich habe seine Karriere verfolgt, seit Hamilton Formel 3 gefahren ist. Er ist ein phantastischer Fahrer, extrem talentiert, ich mag seinen Fahrstil.»
«Er ist für den Formel-1-Sport prima, denn er zeigt eine fabelhafte Show. Wir brauchen das im Grand-Prix-Sport, wir brauchen mehr Spektakel, und Hamilton ist weissgott der Action-Man!»
Und wo reiht sich gemäss Fittipaldi Hamilton nun ein? Emerson fährt fort: «Für mich besteht die Top-Gruppe aus Juan Manuel Fangio, Jim Clark sowie aus Jackie Stewart, der aus meiner Generation stammt, dazu Ayrton Senna, den ich als Landsmann und Freund schätzte.»
«Wenn wir eine Zeitmaschine hätten, und wir würden die besten heutigen Piloten in die 70er Jahre schicken, wenn Hamilton dann meinen Lotus oder McLaren fahren und gegen Jackie antreten müsste, dann wäre er genau so schwer zu schlagen wie heute. Lewis Hamilton wäre in jeder Epoche einer der Besten.»
«Ich finde jedoch vor allem, er ist ein exzellenter Botschafter für sein Land und für unseren Sport. Er ist in der Lage, viel mehr Fans zu erreichen als wir üblicherweise mit dem Rennsport abholen. Er kann unseren Sport populärer machen. Ein Beispiel: Meine Tochter Vittoria beginnt, sich für die Formel 1 zu interesseiren. Und was sagt sie zu mir? ‚Dad, kannst du es organisieren, dass ich mich mit Hamilton fotografiere?’»
«Was mich bei Lewis beeindruckt: Er hat es aus einfachen Verhältnissen zum Superstar gebracht. Das verdankt er vor allem seiner Hingabe. Einstein hat jeweils gesagt: ‘Erfolg, das ist 20 Prozent Talent, der Rest besteht aus Hingabe und Opfern.’ Und genau so sehe ich das bei Lewis Hamilton.»