Lewis Hamilton: Freude über erstes Ferrari-Kompliment
Lewis Hamilton
Im letzten Qualifying des Jahres in Abu Dhabi stellte Lewis Hamilton wieder einmal seine Weltklasse unter Beweis. Der sechsfache Weltmeister sicherte sich die 88. Pole seiner GP-Karriere, indem er den Yas Marina Rundkurs fast zwei Zehntel schneller umrundete als der Rest des Feldes. Der 34-jährige Brite hat damit die besten Voraussetzungen geschaffen, um bei seinem 250. GP-Einsatz seinen 84. Sieg und seinen 151. Podestplatz in der Formel 1 zu erobern.
Kein Wunder also, dass auch die Mercedes-Konkurrenten mit dem Gedanken spielen, den Ausnahmekönner und Dauersieger der Hybrid-Ära an Bord zu holen, sollte dieser seinen Ende 2020 auslaufenden Mercedes-Vertrag nicht verlängern. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto liess in Abu Dhabi keinen Zweifel daran, dass der Silberpfeil-Pilot eine gute Partie für jeden GP-Rennstall auf dieser Welt ist.
Der Italiener erklärte: «Es kann uns nur glücklich machen, dass er für 2021 verfügbar sein könnte, aber ganz ehrlich, es ist noch viel zu früh, um irgendeine Entscheidung zu fällen. Wir sind zufrieden mit den Fahrern, die wir derzeit haben. Aber es kommt im nächsten Jahr sicherlich der Zeitpunkt, an dem wir darüber diskutieren werden, um zu verstehen, wie wir weiter vorgehen wollen.»
Das freut Hamilton, der die netten Worte des Ferrari-Teamoberhaupts überrascht und mit einem Lächeln zur Kenntnis nahm.. «Ich denke, das ist das erste Kompliment, das ich in 13 Jahren von Ferrari gehört habe.. Ich glaube, sie haben mich vorher nie erwähnt. Aber danke, ich nehme das gerne an. Es hat keine tiefere Bedeutung, das ist alles Gerede, aber es ist lustig, dass sie mich nach so vielen Jahren zur Kenntnis nehmen. Aber ich bin sehr dankbar.»
Auf die Frage, ob Binotto seine Zeit verschwende, wenn er ihm den roten Teppich ausrolle, erklärte der Abu-Dhabi-Polesetter: «Es ist nie Zeitverschwendung, nett zu jemandem zu sein. Das ist positiv. Es dauerte lange und ich habe dieses Team immer geschätzt, also ist es sicherlich nichts Schlechtes, diese Respektbekundung zu bekommen.»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff nahm die netten Worte seines Kollegen aus Maranello gelassen zur Kenntnis. Der Wiener betonte, dass man es nicht eilig habe mit den Vertragsverhandlungen.
Wolff weiss genau: «Es liegt an uns, den Piloten ein tolles Rennauto hinzustellen. Wenn wir das schaffen, dann ziehen wir auch weiterhin Spitzenpiloten an. Alles deutet für mich darauf hin, dass es mit Lewis weitergeht, aber es passieren im Leben auch Dinge, die keiner erwartet. Ich bleibe da in alle Richtungen offen. Meine Priorität besteht darin, diese tolle Reise mit Lewis weiterzuführen.»