Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Max Verstappen: Rang 2 trotz Motorproblemen

Von Mathias Brunner
Verstappen von Vettel und Albon

Verstappen von Vettel und Albon

​Immer wieder meldete sich der Niederländer Max Verstappen in diesem Abu Dhabi-GP am Funk und berichtete von Problemen mit seinem Motor. Das hinderte ihn nicht daran, beim WM-Finale Zweiter zu werden.

Max Verstappen und Charles Leclerc waren die einzigen beiden Fahrer, die vor dem WM-Finale auf dem Yas Marina Circuit noch WM-Dritter werden konnte, das Duell ist entschieden – der Niederländer wurde hinter Sieger Lewis Hamilton Zweiter, Leclerc holte Rang 3 (und muss nun wegen einer FIA-Untersuchung zittern), damit ist Max WM-Gesamtdritter und wird an die FIA-Gala nach Paris reisen.

Eine Spazierfahrt war es nicht. Der achtfache GP-Sieger meldete sich immer wieder am Funk und schimpfte über einen Motor, der nicht tat, was er sich von ihm wünschte. Max musste kurz nach dem Start Leclerc ziehen lassen, am Ende der 25. Runde holte er sich frische Pirelli-Reifen ab, vom Typ hart (weiss markiert).

Kurz darauf der erste Funkspruch des Niederländers: «Ich spüre eine massive Verzögerung aus den Kurven heraus. Wie kann das passieren? Ich habe auch einen massiven Handbremse-Effekt.»

Verstappen meinte damit: dass die Motorbremse (wenn die Batterie aufgeladen wird) viel zu markant einsetzt.

Max erhielt von seinen Ingenieuren einige Empfehlungen, wie das Ansprechverhalten des 1,6-Liter-V6-Turbomotors von Honda verbessert werden kann. Aber das schien nichts zu bringen. Max in Runde 29: «Es ist noch immer ziemlich schlimm.»

Max in Runde 31: «Ich weiss nicht was, aber beim Boxenstopp muss irgendetwas passiert sein. Ich fahre derzeit mit einer Art Kompromiss.»

Max in Runde 33: «Ich habe ein massives Loch im Drehmoment.»

Antwort vom Red Bull Racing-Kommandostand: «Du musst damit leben, Max, wir können von hier aus nicht mehr tun. Aber du bist schnell genug.»

Von da an waren keine Reklamationen mehr zu hören, stattdessen bewies Verstappen, wie hellwach er am Lenkrad ist und wie er auf jedes Detail achtet. Als er sich wieder einmal mit seinem Ingenieur Gianpiero Lambiase ausgetauscht hatte, hakte Max nach: «Haben beide Ferrari nochmals Reifen gewechselt? Ich habe das im Hintergrund gehört, als du am Reden warst.»

Nach dem Grand Prix spielt der 22-Jährige die Probleme mit dem Honda-Motor heruntr: «Gut, wir hatten ein paar kleine Schwierigkeiten. Aber um ehrlich zu sein, hat das heute keinen Unterschied gemacht, was den Sieg angeht. Gemessen an Lewis waren wir nicht schnell genug.»

«Was Ferrari angeht, so wollten wir einfach eine andere Strategie fahren als sie. Sie kamen früh rein, also blieben wir draussen.»

«Wir versuchten, das Problem so gut auszugleichen wie möglich. Aber es war schon ärgerlich, wenn du Gas gibst und es passiert nicht, was du erwartest. Unser Speed war ganz okay. Aber da mir klar war, dass ich Lewis ohnehin nicht packen würde, konzentrierte ich mich ganz aufs Reifen-Management.»

«Für mich besteht jedoch der stärkste Eindruck darin, dass wir eine gute Saison gezeigt haben, mit einem schönen Aufwärtstrend. Hier auf dem Podest zu stehen und Platz 3 in der Weltmeisterschaft zu erringen, das ist ist schöner Abschluss. Jetzt will ich im Winter meine Batterie frisch auftanken, mit viel Zeit im Kreise von Familie und Freunden, um dann voller Energie die Saison 2020 in Angriff zu nehmen.»


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